Sonntag, 7. Dezember 2008

Vom Suchen und Ablehnen menschlicher Naehe

Dunkelheit und Kaelte - diese zwei Herrschaften haben es mir besonders angetan. Winter gerade, 4:00 Uhr morgens - ein perfektes Zusammenspiel also.

Ich fand Leute schon immer interessant, die die Nacht dem Tag gegenueber bevorzugen. Die Schlaflosen. Die, die nachts keine Ruhe finden, weil es einfach gegen ihre Natur ist. Ich meine nicht die Leute, die ganze Naechte lang wach bleiben, um mittels Computerspielen in eine andere Welt zu fluechten, ich meine die Leute, die in der Nacht bereits ihre perfekte Welt gefunden haben. Von denen, die auf der Fensterbank sitzen und den Blick auf die leere Straße genießen. Von denen, die nachts spazieren gehen, weil die Ruhe ihnen beim Nachdenken hilft, weil sie die Lichter der Straßen und das Leuchten des Mondes lieben, weil diese ihnen ein geborgenes Gefuehl geben.

Ich bin einer dieser Menschen.

Ich liebe es, nachts rauszugehen, anstatt der „Verdauungsrunde“ nach dem Mittagessen. Ich liebe es, mich zu fragen, wer hinter dem letzten Fenster des Wohnblockes sitzt, hinter dem noch Licht brennt. Mich zu fragen, ob es eine Person ist, der es gleich geht wie mir, oder doch nur ein Elternteil, der gerade ein Bett neu beziehen muss.

Durch die Vorgaben unserer Gesellschaft, dass man nachts zu schlafen habe, und tagsueber zu arbeiten, in die Schule zu gehen oder Freizeitaktivitaeten auszuueben hat, durch die gefestigte Meinung meiner Mitmenschen, dass es nicht normal sei, nachts einfach nicht schlafen zu koennen, verbrachte ich nicht wenig Zeit damit, durch Untersuchungen meiner „Abnormalität“ auf den Grund zu gehen. Von Allergietests ueber psychiatrische Analysen bis hin zu einer Naechtigung, ganzkoerperverkabelt, in einem Schlaflabor – so ziemlich alles war dabei, nur Antworten blieben aus.


Ich bleibe dabei: Wenns dunkel ist, ist einfach alles besser. (Innerlicher Konflikt: besser oder gut? Wuerde gut bevorzugen, schreibe aber besser. Laesst mich nicht so pessimistisch wirken.)

Dazu die Kaelte. Komme gerade von draußen. Man hat sich einen guten Film angeschaut, den man lange nicht gesehen hat, war dann im Internet auf den wichtigsten Seiten unterwegs, um zu schauen obs was Neues gibt, danach hat man sich mit einem Buch ans Fensterbrett gesetzt.

Irgendwann kommt dann die Zeit, die man mit seiner Hassliebe verbringen muss/will: seinen Gedanken. Man verlaesst das Haus um nochmal eine Runde um den Block zu drehen (besonders schoen wenns gerade schneit, wie eben). Man macht auf halbem Weg einen Stop, lehnt sich gegen eine Hauswand und zuendet sich eine Zigarette an. Diese ist, unterstuezt von wirren Gedankengaengen, in gefuehlten 2 Minuten auch schon wieder Vergangenheit. Waehrenddessen verweilte man nur in einer Position, ohne Jacke versteht sich, denn wenn man sich dann wieder bewegt, beruehren einen die kalten Teile seines Hemdes/T-Shirts, so dass es einem an den Stellen der Beruehrung ein leichtes Kribbeln verpasst - so wie wenn man in heißen Sommernaechten nicht schlafen kann und alle 10 Minuten die Bettdecke umdreht um eine erleichternde Abkuehlung zu bekommen.

Zur Dunkelheit kann ich nicht wirklich was sagen, nur, dass ich nicht wirklich eine hell leuchtend/strahlende Person bin. Die Kaelte allerdings nehme ich immer mehr an, persoenlich. Dank meinen Mitmenschen. Die menschliche Naehe, ein ganz eigenes Kapitel, ueber dass ich mir, aufgrund mehrerer Gespraeche in letzter Zeit, kuerzlich viele Gedanken gemacht habe.

A: "Hey. Wie gehts?"
B: "Nicht so gut."
A: "Was? Warum denn nicht? Was ist denn los?"

Ganz ehrlich? Ich will A toeten. B ist auch um nichts besser, schreit ja foermlich um Mitleid, oder um eine interessierte Person, an der er/sie sein/ihr - viel zu - stark ausgepraegtes Mitteilungsbeduerfnis befriedigen kann. Kein Wunder, dass, wenn man sich in der Situation des B befindet, immer mit "gut" oder "geht schon" antwortet.

Naeher eingegangen auf die A-Leute:
Viel schlimmer noch die "Ich weiß, dass ist eine Standardfrage, aber mich interessierts WIRKLICH: Wie gehts dir denn so?"-Spezies. JA NATUERLICH INTERESSIERTS DICH. Gibt da draußen ja leider viel zu viel Leute, die es einfach brauchen, sich abends im Bett auf die Realitaet eines anderen einen runterholen zu muessen. Nur zu, aber nicht mit meinen Gedanken im Kopf, nicht mit MEINER Realitaet.

Weiter zu den B-Leuten:
Ihr muesst mir also wirklich erzaehlen, was in eurem Leben gerade so scheiße/schief laeuft? Und wie kommt ihr drauf, dass mich das auch nur den geringsten Dreck interessiert? Weil ich nie was dagegen sage wenn ihr davon redet, wo ich doch sonst alles gerade aus mir heraus und dem Gegenueber direkt ins Gesicht sage? Weils einfach nichts bringt, fangt ja trotzdem das naechste Mal wieder mit dem Scheiss an - da sag ich lieber "Na schieß los, was gibts denn?", und schalte dann in meinem Kopf auf einen anderen Kanal, damit ich den Scheiss nicht hoeren muss. Und auch nur, weil, so kommt mir vor, man es [das Zuhoeren] von mir erwartet - und eben besonders von mir. Und jedes dieser Gespraeche bringt mir die Kaelte naeher, macht mich charakterlich kaelter - ja fast schon zum Soziopathen - ich empfinde der Person gegenueber, die mir davon erzaehlt, kein Mitleid, noch sonst irgendetwas. Garnichts (mehr).

Ist denn die Definition von menschlicher Naehe, oder, nennen wir es von mir aus Freundschaft, wirklich, dass man sich alles erzaehlen kann/soll/MUSS? Dass ich mein Herz vor dieser Person ausschuetten muss (und wie manche das definieren anscheinend 'so oft wie moeglich'")? Warum schaetzt man es nicht, einfach gemeinsam eine gute/schlechte Zeit zu verbringen, auf einem Konzert (David), an gemeinsamen, lustigen Saufabenden (meine Jungs), depressiven Saufabenden (Maria, Alfons) oder beim teilen von Erinnerungen (Anna und wieder die Jungs), wo jeder weiß, was man damit verbindet - was EINEN damit verbindet - und nicht darueber reden muss.


Zuviel fuer heute.
Prost und Gute Nacht.

Montag, 24. November 2008

Mogwai-Tour-Abschluss, Ólafur Arnalds, Arbeiterklasse, Kommentarfunktion, etc

Lang nichtmehr gemeldet, also wohl an der Zeit fuer einen neuen Blogeintrag. Diesmal gibts sogar ein bisschen mehr zu sagen als sonst, wer also gerade zu faul ist, mehr als 5 Zeilen zu lesen, sollte lieber ein andern mal reinschaun. Oder garnichtmehr.


Zu aller erst bin ich wohl noch nen Bericht ueber den Abschluss meiner Mogwai-Tour schuldig.
Nach Frankfurt war Muenchen an der Reihe, wo David und ich wieder einmal brav das Groupietum gefplegt haben und T-Shirts, sowie einen Gaestelistenplatz fuer das Wien Konzert abgestaubt haben. Das Konzert an sich war sehr gut, musikalisch und von der Buehnenshow her - top. Die Halle war trotz dessen leider nur gut zur Haelfte gefuellt, aber ueber die ganze Halle verteilt, was diese wenigstens nicht so leer wirken lies.
Schoene Heimfahrt auch gehabt, noch immer keine Ahnung welchen Weg wir von Muenchen zurueckgenommen haben, aber lustig wars alle Mal. Es ist schoen mit David auf Konzerte zu gehen.

Zuhause angekommen, Hallo gesagt, Tschuess gesagt, abends Dinzler und dann gleich ab zum Òlafur Arnalds Konzert in die pmk. Ein Sitzkonzert. In der PMK? Komisch. Aber keinesfalls stoerend. Angenehm? Auch nicht wirklich. Eigentlich ziemlich egal. Gute Musik, traeumerische Musik. Musik die mich zurueck nach Island mitnahm, mich dann jedoch nach dem Konzert wieder alleine hier ließ. Leider.

Der Plan, am folgenden Tag dann nach Wien zu trampen fiel ins Wasser, da wurde naemlich doch lieber ausgeschlafen und dann der Zug genommen. In Wien hab ich bei Sevi gewohnt - ohne Sevi, der naemlich am gleichen Tag nach Tirol gefahren ist, zum Porg Volders Ball (und wieder frage ich mich, warum man eigentlich auf einen Ball geht - will mich aber nicht zusehr vertiefen, sonst bekomm ich da nur einen Hass). Also bei Sevi zu Hause mit seinem Mitbewohner Dave, der allerdings, aufgrund des Besuchs seiner Eltern am Abend, keine Zeit hatte mit mir aufs Konzert zu gehen. Rumtelefoniert und wen anderen gefunden. Clemens, der mittlerweile auch in Wien wohnt, hat mich zum Konzert begleitet. Warum nicht der David, wenn er schon auf der Gaesteliste steht? Der musste in die Uni, konnte an diesem Tag nicht fehlen, leider. Somit war der Clemens dann fuer einen Abend eben der David, zumindest namentlich beim Einlass und genoss ein schon laengst ausverkauftes gratis Konzert dieser genialen Schotten. Gut, dass Wien noch unverhofft hinzukam, somit hatte ich 2 Konzerte, die ich vollends und noch intensiver auskostete als die anderen, da der Gaestelistenplatz fuer Wien uns ja erst nach dem Muenchen-Konzert zugesprochen wurde. Wenn man weiß, dass man eine Sache zum letzten Mal fuer eine lange Zeit hat, sieht, isst, oder was auch immer, genießt man sie doch wirklich gleich doppelt.

Jetzt also schon wieder ueber eine Woche hier in der "Heimat" - die Zeit geht nun schnell dahin. Der Christkindlmarkt hat schon offen, am 7.1. startet mein Zivildienst - in einer uebrigens sehr netten Einrichtung, die ich mir schon angeschaut habe (http://www.aufbauwerk.com/) - und bis dahin Arbeite ich in der DPD als LKW-Entlader. Ja, die DPD beim Inn in Hall, genau neben meinem geliebten "Neu Mexico" - haette ich doch vor 4 -5 Jahren noch jemanden ausgelacht, wenn er mir gesagt haette, dass ich mal dort arbeite, so freut es mich jetzt umso mehr - denn ich bin nahe einem Platz, den ich ueber alles liebe und zu dem ich sonst nurmehr selten, viel zu selten, komme. Doch er laesst mich anscheinend nicht los, das finde ich schoen, so hab ich zumindest hier ein weiteres und staerkeres Gefuehl Heimat, das ich nun jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit erleben darf - ich meine, am Weg zur Arbeit ein gutes Gefuehl haben und sich freuen, mal ehrlich, wieviele Leute haben das schon?

Naechstes Thema: Kommentarfunktion + Feed.

Eingeschlagen wie eine Bombe, die Danksagung an meine Eltern und David im letzten Eintrag. Die Reaktionen drauf reichten von einfachen Emails, in denen sich Leser meldeten bis hin zu wuesten Beschimpfungen von betrunkenen Freunden, dass ich mir doch denken koenne, dass sie meinen Blog lesen und es generell scheisse von mir ist, dass ich immer schreibe, das ich weg, beziehungsweise nicht zurueck nach Hall, will. Ich erreiche also doch ein paar Leute mit diesem Blog, gut. Oder wurst, aber egal, die Diskussion hatten wir ja schonmal.
Wegen den Kommentaren kam oft die Ausrede, dass man sich hier nicht anmelden wolle, was allerdings noetig sei, um ein Kommentar zu hinterlassen - siehe da, ab sofort kann jeder, ob angemeldet oder nicht, seinen Senf zu meinen Beitraegen abgeben - natuerlich aber erst, nachdem ich jedes einzelne Kommentat persoenlich kontrolliert habe, ohne Zensur laeufts halt doch nicht. Heil.

Ob hier in naechster Zeit viel geupdated wird, kann ich noch nicht sagen. Wer allerdings informiert werden will, wann wieder was neues da ist, anstatt immer nur auf gut Glueck in den Blog zu schauen, kann mir seine Emailadresse schicken (ja, genau, an jar-of-flies@gmx.at) und wird dann automatisch benachrichtigt, wenn ein neuer Eintrag hinzugefuegt wird (Feedreader nutzen bitte ihre Prograemmchen, da die Emailfunktion bei blogspot.com begrenzt ist - aber das tun sie eh, nehm ich mal an. Waeren ja bloed sonst, nicht wahr?) Wer zu faul ist, mir seine Mailadresse zu schreiben, darf halt nicht zu faul sein immer wieder mal reinzusehen.

Uebrigens endgueltiges Aus fuer das Chains-Board, habe gestern den Vertrag mit dem Webspaceanbieter gekuendigt, mir davor allerdings noch ein paar alte Eintraege darin durchgelesen. Ueberrascht von mir selber war ich von meiner Reaktion auf einen Eintrag von mir selbst:

29.12.2007 - Berge sind Gitterstaebe.


Heute, 24.11.2008 sag ich:

Berge sind Gitterstaebe - aber wenigstens schoene.


Liegt aber vielleicht auch nur am Frischschnee der hier rumliegt, wer weiß. Alles in allem, einen wunderschoenen Tag/Woche/Monat, was auch immer, weiß ja nicht ob hier nach Mogwai Tour Abschluss noch wer reinsieht.
Man liest/siehst/schreibt sich.
Bless.

Dienstag, 11. November 2008

DAMN YANKEES

Frankfurt - hier und jetzt.
Vor 30 Minuten vom Konzert heimgekommen, doch zuerst ein Rueckblick.

Hamburg - die Fahrt dorthin dauerte lang, insgesamt hatte mein Zug von Berlin 1 1/2 Stunden Verspaetung, da irgendwelche Vandalen wegen einem Atommuelltransport irgendwas geschrottet haben und der Zug daraufhin umgeleitet werden musste. Kam aber eh ganz recht, konnte im Zug gut schlafen und am Bahnsteig wartete dann schon dieser wunderbare Kerl, Georg. Es war irgendwie so, als kannten wir uns einfach schon - was wir ja schliesslich auch tun, seit so langer Zeit, aber ja, wisst ja wie ichs meine.

Sind dann gemeinsam in dieses wirklich nette und empfehlenswerte Hostel (Backpackers) in St. Pauli, dann in einem sehr gemuetlichen Imbissladen eine Pizza essen gegangen und haben erstmal mit einem Bier auf unser Treffen angestossen - wie sichs gehoert.

Dann Konzert, was sehr gut war, und dann Party in der Jugendherberge, Ernesta und Gintare, die beiden Maedels aus Aarhus sind dann auch noch gekommen - waren beide fuer das Wochenende in Hamburg. Irgendwann ins Bett, keine Ahnung, und irgendwann wieder auf - da wars halb 12 oder so, denk ich. Waren dann bei Ernestas Couchsurfing Host in St. Pauli zum Pfannkuchen essen eingeladen, haben wir auch dankend angenommen.

Keine Einzelheiten hier, dafuer bin ich zu muede.

Verabschiedung von Georg, Einstieg in den Zug nach Frankfurt, dort von Michael abgeholt worden, der Typ bei dem ich jetzt gerade wohne. Bartig, lange Haare, hauptsaechlich harte Musik aber eigentlich quer durch den Gemuesegarten - sehr wunderbar, wieder einmal gut erwischt. Freut mich.

Das war gestern.
Heute hat mir Michael dann ein bisschen die Stadt gezeigt, allzuviel zu sehen gibts hier ja leider nicht, ausser diese riesigen, erdrueckend wirkenden Finanzgebaeude - sieht aber schon beeindrucken aus. Wirklich gut gefallen hat mir das Mainufer - sehr gemuetliches Plaetzchen zum sitzen und um zuzusehen wie die Sonne langsam untergeht. Das Konzert in Frankfurt war auch wunderbar - das kleinste bis jetzt, ich tippe auf knapp 600 Leute. Wenn ueberhaupt. Sehr familiaer und schoen, hat mich wirklich gefreut. Ganz fest.

Michael hat heute gefragt, ob ich mich nach meiner langen Reise eigentlich wieder auf zu Hause freue. Nein. Hab ich gesagt. Und Ja hab ich gemeint. Aber eigentlich doch nicht so wirklich. Ich wuerde mich freuen nach Hause zu kommen, wenn Hall nur eine Station meiner Reise waere. Schnell nach Hall, den ganzen Haufen mal wieder sehn und ein paar Tage dort verbringen, dann weiterreisen. Das waere super. Ich hatte in den letzten Wochen wirklich eine wunderschoene Zeit, ich koennte dieses Leben eines Reisenden wirklich noch viel laenger weiterfuehren. Das was mich stoert am wieder zurueckkommen nach Hall ist eben, zu wissen, dass ich fuer die naechsten 9 Monate nichtmehr von dort weg kann. Einen normalen Job zu Hause zu haben, den man jeder Zeit hinschmeissen kann und einfach wieder raus in die Welt - das waere was anderes. Das wuerde mir gut passen, auch wenn ich den Job nicht hinschmeissen wuerde, aber eben einfach die Moeglichkeit zu haben, alles liegen und stehen zu lassen, alleine der Gedanke an diese Moeglichkeit, dass man sie hat, wuerde es viel ertraeglicher machen, in den naechsten Monaten in Hall zu sein. Einfach nicht diese fixe Bindung zu haben, aus der man nicht raus kann. Aber ja, diese Moeglichkeit habe ich eben nicht. Scheiss drauf. Das beste daraus machen, viel Geld sparen und danach moeglichst schnell wieder weg - Norden versteht sich. Und wer weiß, vielleicht werden die 2 Wochen Urlaub die ich beim Zivildienst habe ja fuer eine schoene Reise genutzt (Wir wissen ja alle, oder auch nicht, dass Alice in Chains 2009 mit ihrem neuen Album auf Tour gehen).

Keine Ahnung ob das, was ich da oben jetzt geschrieben habe verstaendlich ist oder nicht, aber im Grunde ist mir das auch ziemlich scheissegal.

Nur eins noch:
Gruesse hier an meine Eltern und an David.
Warum das? Weil das die einzigen Personen sind, von denen ich weiß, dass sie diesen Blog hier regelmaessig besuchen. Ich sage Gruesse und nicht Danke. Denn schreiben tu ich diesen Blog fuer mich selber, auch wenn ich nicht weiss warum und es eigentlich nicht mag. Ziel ist es, irgendwann das Selbstmitteillungsbeduerfnis komplett auszuschalten - aber ich habe ja noch Zeit, Zeit meine Ziele zu verwirklichen. Irgendwann. (Im uebrigen scheint David der einzige zu sein, der Begriffen hat, wofuer eine Kommentaroption da ist.)

Uebermorgen gehts nach Muenchen, dann ab nach Hall. Vielleicht gibts dann noch einen Blogeintrag mit abschließenden Worten. Und wenn nicht, dann nicht.

Schlaft gut.

Samstag, 8. November 2008

musik?

Guten morgen aus der big bad city BERLIN.

Ist gerade 04:26 Uhr und ich bin gerade heimgekommen. Man, oder zumindest ich, hat nicht wirklich ein gutes Gefuehl im Magen, wenn man in Berlin, vorallem wochenends, um 4 in der Frueh allein mit der U-Bahn faehrt. Auch nicht wenn man nachts allein durch Neu Kölln streift, so wie gestern nach dem Konzert. Beides war allerdings halb so schlimm, und das dumme Bauchgefuehl eigentlich garnicht wert. Aber, ohne jetzt diskriminierend klingen zu wollen, ganz ehrlich, meiner Meinung nach hift der grosse Auslaenderanteil den man hier tagsueber und nachts auf Berlins Strassen antrifft, nicht gerade wirklich zu einem sichereren Gefuehl bei - nein, wie ueberraschend: eher im Gegenteil.

Aber egal jetzt. Konzert war wieder wunderbar, man merkt irgendwie, dass die Jungs von Konzert zu Konzert motivierter werden. Da ich gestern so frueh dort war, dass noch recht wenig los war, kam ich auf die Idee mich doch fuer dieses Konzert einmal in die erste Reihe zu stellen. Fehler. Bin nach dem 2ten Lied zurueck Richtung Mischupult gegangen, der Sound ist dort einfach viel besser. Und ich bin ja wegen der Musik auf den Konzerten und nicht um jede einzelne Schweissperle auf den Koerpern der Mogwaimitglieder zu sehen - dafuer sind andere Bands da, die ich mag.

Momentan sitze ich gerade in Isas Zimmer, alleine, da die Dame heute bei ihrem Freund Robert uebernachtet. Ein ausgesprochen netter Kerl - Musiker, NOCH Hobbymaessig, wie sollte es anders sein.

Ich denke ich habe noch nicht von meiner tollen Reise von Kopenhagen hier her nach Berlin erzaehlt - gebt mir den Moment. Wollte ich doch frueh nach Berlin fahren, habe ich allerdings verschlafen, an diesem Mittwoch. Den naechsten Zug also. Was mich schon am Tag zuvor beschaeftigt hatte war, warum Zuege bei denen man umsteigen muss, trotzdem schneller in Berlin sind, als ein durchfahrender. Die Antwort hat sich mir dann auf der Reise selber offenbart. So wurde mein Zug am Grenzhafen von Daenemark in eine Faehre geladen - man musste diesen dann verlassen und an Deck gehen - und in Deutschland wieder ausgeladen. Sehr interessant, haette ich mir wirklich nicht erwartet. Vom Festland aus gings dann nach Hamburg, einmal umsteigen, und in weiteren 2 Stunden war man auch schon in Berlin. Insegsamt: 7 Stunden Fahrzeit. Somit so ziemlich alle Reisemittel auf meinem bisherigen Trip benutzt: Flugzeug, Schiff, Zug, Auto und natuerlich den alltaeglichen Scheiss wie U Bahn, S Bahn und Bus. Fahrrad und Taxi fehlen. Egal. Trotzdem schoen.

In ein paar Stunden bereits gehts dann auf nach Hamburg, wo ich um 15:15 Georg vom Bahnhof abhole. Sehr lustig, da kennt man sich schon an die 3 Jahre, kommuniziert so ziemlich jeden Tag, aber hat sich noch nie gesehen - wird sicher nett, Georg ist ein super Kerl. Also, ueber Internet zumindest, habe aber keine Zweifel, dass sich dass im realen Leben nicht bewahrheitet.

Oh, 04:39.
Mein lieber Scholli, schon so spaet.
Na dann ladd iks ma lieber fuer heude.

Donnerstag, 6. November 2008

When it comes to postrock, then there is only me. None else. Not even you.

Schoenste Gruesse aus der deuschen Haupstadt, einen Tag vor meinem 3en Mogwai Konzert. Wohne bei Isa. Weiss nicht was schreiben, gute Nacht.

Montag, 3. November 2008

Mogwai die zweite + Couchsurfing extreme

Schoenen guten Tag aus Kopenhagen!

Was fuer ein wunderschoener Tag gestern. Der Plan war, frueh morgens aufzustehen und einen der ersten Zuege von Aarhus nach Kopenhagen zu nehmen, um dort einen Schlafplatz fuer die Nacht nach dem Konzert zu finden (mein Host Mikki hat erst ab heute Zeit). Der Plan war, in der Freistadt Christiania ein Plaetzchen zu finden (erfahren hab ich von dieser Stadt von MariAcht - einfach auf wikipedia eingeben, falls Christiania einem nichts sagt), welcher allerdings nicht zustande kam.
(In diesem Absatz hab ich zweimal hintereinander "Der Plan war" geschrieben, ist das nun ein Stilbruch kuenstlerischer Art oder klingts einfach nur bescheuert?")

Da es am Vorabend doch noch sehr lustig und lang war, waren naemlich mit anderen Couchsurfern aus Polen und Bulgarien in der Stadt, fiel das frueh Aufstehen mal weg. Zum Fruehstueck um 12:00 gabs dann Kekse, Kuchen und Eis - mal ehrlich, warum hat man das nicht jeden Tag?

Dann ab 14:30 drei Stunden Zugfahrt nach Kopenhagen wo am Bahnsteig schon Brian auf mich wartete - war sehr schoen den Kerl wieder zu sehen, auch wenns leider nur fuer kurze Zeit war, da er bereits den Nachtzug um 00:30 zurueck nach Aalborg nehmen musste, um Frueh morgens sein Zeug aus Island, das mit der Faehre ankam, abzuholen (Ja, Brian ist Opfer der islaendischen Wirtschaftskrise und musste deswegen zurueck nach Daenemark ziehen).

Das Schlafplatzproblem vorerst verdraengt sind wir gut japanisch essen gegangen und haben uns dann auf die Suche nach der Location, dem VEGA, gemacht. Gut 1000 Leute duerftens diesmal gewesen sein, und die Show + das Publikum waren um einiges, nein, vielfaches besser als in London. Alleine das Intro von Mogwai hat einem diesmal eine Gaensehaut aufgezogen und das in London so stark vermisste "We're no here" hat diesmal mit einem anschliessenden 5 Minuten Elektro+Lightshow Outro den kroenenden Abschluss gebildet. Sehr genial.

Brian dann zum Bahnhof begleitet, wo ich auch mein Gepaeck aus dem Schliessfach holen musste und dann anschliessend zu einem jungen daenischen Paar, Ronja und Christian, die ich beim Konzert kennengelernt hatte und so nett waren, mir fuer diese Nacht ihre Couch anzubieten - mir, einem voellig Fremden (vom Couchsurfing Projekt haben sie noch nie gehoert).

Ja. Schoener Tag also. Heute frueh bin ich dann von einer nassen Hundezunge aufgeweckt worden, hab mich fertig gemacht und dann hat mir Ronja, die montags frei hat, gezeigt wie ich auf schnellstem Weg wieder zurueck zum Hauptbahnhof komme. Hier sitz ich jetzt also im Internetcafe und schlage die Zeit tot, bis mein Host Mikki mich um 16.00 abholt, da er bis dahin arbeiten muss.

Warum ich nicht rausgehe und die Stadt erkunde? Naja, zu den Sehenswuerdigkeiten lasse ich mich dann in den naechsten Tagen von Mikki bringen. Selbst habe ich nicht wirklich Lust durch diese Grossstadt zu schlendern. Klar, der Bahnhof an sich ist schon wunderschoen und sicher gibts auch sonst noch viel zu sehen - aber ich wuerde eigentlich lieber etwas vom LAND Daenemark sehen. Grossstaedte sind ueberall gleich, da brauch ich nicht in Kopenhagen sein, sondern mich einfach nur in den naechsten Zug nach Muenchen oder nach Wien setzen. Ueberall diese leeren Blicke auf der Strasse, in der Ubahn - ich mag das nicht, und hoffe, dass ich dem in Berlin und Hamburg durch meine Gesellschaft von Georg (Hamburg) und Isi (Berlin), zwei Freunden, etwas uebergehen kann.

In diesem Sinne,
Bla.

Samstag, 1. November 2008

Aarhus Photos















SOELDEN und ZILLERTAL haben mit zahlreichen Kufsteiner Trucks im Schlepptau eine Sprungschanze fuer Skifahrer und Snowboarder mitten am Hauptplatz in Aarhus errichtet.















THE SEVEN MILE JOURNEY
haben sich fuer naechstes Jahr in Oesterreich angekuendigt und sich fuer mein Kommen bedankt















Ernesta und Gintare beim Kochen fuer mich















Strand + Hafen von Aarhus






















mein momentaner Schlafplatz

DIE FAKTEN

- daenische Muenzen haben Loecher in der Mitte
- in daenischen Bussen muss man hinten einsteigen und vorne aussteigen
- es gibt tatsaechlich Clubs auf der Welt, in denen es JEDEN Tag von 2300 bis 2400 Freibier gibt
- ca. 300.000 Leute leben in Aarhus, davon sind mehr als 200.000 Studenten

Prost

Freitag, 31. Oktober 2008

aarhus also.

Ein ganz kurzes Hallo aus Aarhus mit ein paar Eindruecken:

Toll, so ein Flughafen in der Nacht. Vor den Schaltern der Billigfluglinien
campieren dutzende Jugendliche mit Schlafsaecken, die Baenke sind eher
fuer die Leute mittleren Alters und sogar eine Grossmutter hat man beobachten
koennen, die ihren Enkeln um 3 in der Frueh noch eine Geschichte vorgelesen
hat, weil diese nicht schlafen konnten.

Im Flugzeug einen Daenen kennengelernt, der einem jungen Tuerken und mir
gleich eine Mitfahrgelegenheit nach Aarhus angeboten hat, damit wir uns den
teuren Shuttlebus vom Flughafen in die Stadt sparen.

Das daenische Geld laesst sich mit einem Wort beschreiben: froehlich.
Farbenfroh und, ja, einfach froehlich halt.

Bin gerade bei Ernesta zu Hause, meinem Couchsurfinghost fuer naechsten
zwei Naechte, sie ist allerdings grad arbeiten. Kommt aber gleich wieder und
dann geht in die Stadt ein bisschen Tourist spielen.

Abends: THE SEVEN MILE JOURNEY

Freude. Ganz grosse.

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Roads

11:37 in Petersfield, die anderen schlafen noch.
Abschied nehmen heute, morgen um 5 in der
Frueh einchecken fuer den Flug nach Aarhus.
Gespannt? Ja, ein Land in dem ich noch nie war.
Erfreut? Hoechst!

In Kopenhagen werde ich Brian treffen und mit
ihm auf das Konzert gehen (wer sich fragt wer
Brian ist, ist kein fleissiger Blogleser.)
Auf den freu ich mich schon sehr - toller Kerl.

Nadann.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

I got 65 problems but the glitch ain’t one

Und wieder ein herzliches Hallo aus dem Sueden Englands.

Heute mit dabei:
- Wie war die Party?
- Was geschah danach?
- Was ist heute?

Zu Punkt 1:
War sehr nett, obwohls wirs in Oesterreich wohl eher ein gemuetliches Zusammensitzen als eine Party nennen wuerden. 12 Leute hab ich gezaehlt, in nuechternem als auch in beduseltem Zustand - sollt also stimmen. Partykanone Jake durfte natuerlich nicht fehlen - mein absoluter Held. Wie auch schon vor 4 Monaten, als ich zum ersten Mal da war (und wie anscheinend auch die ganze Zeit dazwischen), kam dieser Typ eine Stunde frueher als alle anderen, war dann zu dem Zeitpunkt an dem die ganzen Leute eingetrudelt sind schon irgendwo im Delirium und verschwand unauffaellig zwischen 5 und 6 in der Frueh nach ca. 8 Stunden Schlaf wieder irgendwo in der Dunkelheit. Toller Kerl.


Was geschah danach?
Nurmehr zu elft starteten wir also in den Dienstag und beschlossen um die Mittagszeit herum einen Zug nach Portsmouth zu nehmen, dort am Meer spazieren zu gehen und dann bei einem chinesischen All you can eat Buffet zuzuschlagen. Gesagt getan kamen wir allerdings nur zu neunt in Portsmouth an, was mit den anderen 2 passiert ist weiss ich bis heute noch nicht, hab aber zugegebener Weise auch nicht danach gefragt weils mich einfach nicht interessiert.

Zu erwaehnen waere hier Patrick - der Junge aus Polen der auch mit von der Partie war. Hoechsterfreut ueber einen Laden auf dem gross POLISH FOOD STORE prangerte, rannte er hinein und kam kurz spaeter wieder heraus um uns ganz stolz ein polnisches Joghurt zu praesentieren - nachdem ich ihn dann aufgeklaert habe, dass Danone ein spanischer Name ist und den Firmensitz in Frankreich hat (wikipedia Artikel des Tages vor ein paar Wochen!) und nun wirklich alles andere als polnisch, ist seine Freude allerdings wieder gleichschnell verflogen als sie gekommen war.

Ja. Hm. Chinesisch war gut. Sehr gut sogar, nur viel zu viel - aber das war ja abzusehen. Danach noch etwas am Hafen rumgehaengt, in ein paar Laeden reingestoebert und dann wieder nach Hause nach Petersfield, Big Lebowski angeschaut und ins Bett - Schlafmangel war doch zu gross.

Ja, und was ist heute? Heute ist mein letzter Tag hier in Petersfield, morgen Abend gehts dann wieder auf den Flughafen wo ich auch uebernachten werde, muss ja schon um 5 Uhr Frueh einchecken. Fuer meine Zeit in Aarhus habe ich bereits eine Couch - bei einem Maedl, das in der gleichen Stadt in Litauen wie Anna, mein Host in London, aufgewachsen ist - na, gibts denn das? Wie lustig. Verrueckte Welt. Na, und wie klein die Welt ist. Unglaublich. Ich habe hunger. Sandwich - jetzt. Macht es gut.
















rechts: Patrick der Pole















Hungrige Partygaeste

Sonntag, 26. Oktober 2008

Und ein paar Photos fuer euch...

















Anna und ich in London.




















Ein Artwork von Anna















Ein weiteres Artwork von Anna


















Kuchen den wir heute in Petersfield gebacken haben, mit Marzipanfiguren von uns.
Von links nach rechts: Sophia, Ich, Izzy und Charlie

:)

Mogwai, Hammersmith Apollo, London

Good evening, we are Mogwai from Glasgow, Scotland.

Und ich frage es mich immer wieder, warum sie die Hauptband bei einem Einzelkonzert vorstellt - wer kauft sich denn eine Karte fuer ca. 30 € wenn er die Band nicht kennt? Aber naja. Egal jetzt.

Schoen wars, in jedem Fall. Auf Photos habe ich bewusst verzichtet bei diesem Konzert, da jede Sekunde die man sich um eine gelungene Aufnahme bemueht nur eine weitere Sekunde ist, die man dieses Konzert nicht voll auskostet. Und immerhin soll ja ich ein schoenes Konzert haben, und nicht ihr schoene Photos, richtig?

Viel zu sagen ueber dieses Konzert bleibt nicht, man war halt in einer anderen Welt. In einer besseren. Nur das Publikum war leider wirklich fuern Arsch - aber dafuer seh ich sie ja noch ein paar Mal, da wirds in Zukunft schon auch mit dem Publikum hinhauen :)

Mit meinem Host fuer Donnerstag und Freitag hatte ich auch sehr grosses Glueck. Anna aus Lettland hat mich aufgenommen - sie wohnt ziemlich weit im Norden von London (hab ungefaehr 1 1/2 Stunden zur ziemlich zentral gelegenen Konzertlocation gebraucht) aber dafuer in einem wirklich netten kleinen Haus - ich hoff ich seh sie bald mal wieder, sie hat eh vor einmal in Oesterreich vorbeizuschaun.

Ja und seit gestern bin ich wieder einmal hier in Petersfield. Sehr schoen die Maedchen wiederzusehen :) Heute regnets ziemlich stark, morgen findet ne Party statt, Izzy kocht gerade und Sophia ist gemein wie sonst auch immer.

Das wars dann wieder mal.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

hey hey hey

Leider habe ich es gestern frueh vor dem Abflug nichtmehr geschafft, meinen Blog zu aktualisieren. Wollte eigentlich "London Calling" als Ueberschrift hernehmen, um mich selber gut dabei abzulachen :D Waere interessant zu wissen wieviele Leute da draussen eigentlich schon kreativ genug (achtung ironie) waren, diese zwei Worte bei ihrem Blog als Ueberschrift zu nutzen, wenn sie in London waren.

Naja, egal.

Bin jetzt also hier. Fahrt nach Salzburg war sehr angenehm, ein ganzes Abteil fuer mich, was um 5 Uhr frueh auch nicht wirklich anders zu erwarten war. Die Busfahrt vom Salzburger Bahnhof zum Flughafen war dann allerdings alles andere als bequem - in einem von Schuelern wirklich komplett vollgestopften Bus, aber ja, waren ja auch nur 20 Minuten.

Vom Flug an sich kann ich nicht wirklich viel Berichten, hab so ziemlich die ganzen 1 1/2 Stunden geschlafen. Dann mit dem Stansted Express 45 Minuten nach London City gebraucht, und dafuer umgerechnet schon mehr als 20 Euro gezahlt - London ist auf jedenfall viel teurer als erwartet (und ich hab mir schon MEGApreise erwartet, aber die wurden nochmal uebertroffen).

Hab mir dann also ein bisschen London angeschaut und war noch kurz in nem Internetcafe,
habe dort in die Couchsurfing Gruppe London reingeschaut, ob irgendwas los ist an dem Tag und war dann prompt 2 Stunden drauf mit Kean aus Malaysien (keine Ahnung wie man das schreibt) und Barbara aus Sizilien etwas trinken - sehr nette Leute. Um 19.30 hab ich dann am Kings Cross meinen Host getroffen - Charlie aus Indonesien, der mich ganz kurzfristig noch aufnehmen konnte. Sein Couchsurfer fuer heute (Mittwoch) hat abgesagt, somit kann ich noch eine Nacht bei ihm bleiben - sehr fein, haette sonst wirklich nicht gewusst wo ich schlafen soll.
Fuer die naechsten zwei Tage hab ich wahrscheinlich einen Schlafplatz bei einer Studentin aus Litaun, die mit Kuenstlern aller Art in einer renovierten Fabrik zusammenlebt - bin mal gespannt wie das wird.

Jetzt sitze ich in einem Internetcafe an der Peddington Station, trinke einen Kakao und esse ein gutes Tesco Sandwich - in einer Stunde hole ich dann beim Hostel um die Ecke Roni aus Tel Aviv an. Sie hat mich auch ueber Couchsurfing kontaktiert, weil sie zur gleichen Zeit wie ich in der Stadt ist. Wir werden uns dann ein paar der staatlichen Museen - die GRATIS sind - ansehen. Freu mich schon drauf.

Das wars fuers erste - Photos gibts noch nicht, da ich hier im Internetcafe keine Moeglichkeit zum Uploaden habe, also muesst ihr euch noch gedulden bis ich in Petersfield bin.

Aber erst stehen alle Zeichen auf MOGWAI am Freitag.

Bis die Tage
hnappur

Sonntag, 5. Oktober 2008

EF @ PMK

Gedanken, Träume, Glück, Zeit.
Zukunft, weg von Hall, ganz weit.

Norden.

Wunderschoenes Konzert in der PMK.

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EF, live in Holland, zum reinhoeren, wens interessiet.



Freitag, 3. Oktober 2008

Wien, Torche, Bier und so

Sitze schon wieder in Hall und schreibe nur abschließend ein paar Worte zum letzten Tag in Wien.

Habe Dezi also um 15:00 von der Straßenbahn abgeholt, sie hat uns aber leider schon wieder um 17:00 verlassen, da sie noch zu ihrer Schwester musste. Wir haben uns dann erst abends wieder getroffen und sind gemeinsam zur Arena gegangen. Sevi und ich waren beide positiv ueberrascht von der Location - ist wirklich gemuetlich und ein gutes Kebap um 3 Euro gibts auch noch, perfekt.

Torche. Mh ja, Torche halt. Ich mag die Band gerne, doch weiß ich nicht wirklich genau wie ich ihr gegenueberstehen soll. Einerseits brachial und gewaltig, andererseits versauen sie ihren Sound dann wieder durch poppige Gesangseinlagen und schwache Rhythmen - aber auf den Buehne sehr geil. Sind einfach die Jungs von nebenan, mit ihren Geheimratsecken, Brustbehaarung und einem frechen Grinsen. Vorallem das letzte Stueck hat mir gut gefallen, und es ist sehr geil zu sehen, was ein Drummer aus einem so kleinen Set (nur 2 Becken und nur eine Tom + Standard halt) alles rausholen kann. Enttaeuschung des Tages: Mentor wurde nicht gespielt.

Danach Pelican. Ueberall hab ich gehoert, dass sie auf dieser Tour ja nicht so gut sein sollen. Und auch ich habe am Anfang gedacht: "Hui, Jungs, da hat Torche euch aber ordentlich die Show gestohlen - und eine zweifaerbige Lightshow und uebermaessiges Beanspruchen der Nebelmaschine holen euch da schon garnicht raus."
Aber soundmaessig dann doch ein Wahnsinn. Sehr tolle Melodien gemischt mit wirklich brutalen Riffs - haben mir viel besser gefallen als auf CD. Nur die Zugabe, bestehend aus einem Lied mit ca 30 Minuten Spielzeit, war dann halt doch etwas zu anstrengend. Aber, alles in allem: TOP!

Es waren nicht viele Leute, aber wenigstens quer im Raum verteilt damits nach was aussieht. Ich wuerde sagen, ein bisschen mehr als in die PMK passen - aber sehr schraeges Publikum.

Am Tag danach gings dann jedenfalls wieder Richtung Tirol und dann eh gleich mal ins Stromboli weil Lisa Geburtstag hatte.

Das wars dann wieder.
Dieses Monat gibts dann noch die Mogwai Tour - sehr schoen.
















Torche


















Pelican mit zuviel Nebel





















Sevi bei Torche

















Ich und Dezi


Danke an Dezi fuer die Photos


Mittwoch, 1. Oktober 2008

Dein Freund und Helfer

Kurz vor 11 am nächsten Tag. Sevi sitzt schon brav in der Schule während sich die anderen heute freigenommen haben - wie des öfteren.

Naja, nochmal zum gestrigen Tag (von heute gibts ja noch nicht wirklich viel zu erzählen):

Dominik hat mich also bis zur Ausfahrt Bad Reichenhall mitgenommen und mich dann bei einer ziemlich heruntergekommenen ARAL Tankstelle abgesetzt. Dauert keine 2 Minuten, schon stehen zwei Zivilpolizisten vor mir und sagen sie machen jetzt eine Suchtmittelkontrolle. Ich muss meine gesamten Taschen leeren und sie durchwühlen meinen Rucksack (Das Problem, dass ich keinen Reisepass mithatte, habe ich mit übelstem tiroler Dialekt glaubwürdig geloest).

Dann sitze ich eben gute zwei Stunden an dieser Tankstelle, wartend auf eine Mitfahrgelegenheit und werde Zeuge eines richtig schoenen Deals wie er im Film auch ablaufen koennte. Ein Mann mit bulgarischem Nummernschild parkt bei der abgefucktesten Tankstelle genau an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Er tankt nicht, er kauft nichts. Er raucht nur gut eine halbe Packung Zigaretten, bis, EINE Stunde später ein Mann mit einem rumänischen Nummernschild daherfahrt. Sie nicken sich zu, der Rumäne parkt aber wo anders. Tankt nicht, kauft nichts. Gut 20 Minuten später kommt ein kleiner weißer Lieferwagen, deutsches Nummernschild. Der Fahrer dieses Lieferwagens, der Rumäne und der Bulgare steigen gemeinsam hinten in den Lieferwagen ein, und nach 10 Minuten mit jeweils einem Paket wieder aus.

Ein Deal, der insgesamt gut 1 1/2 Stunden gedauert hat, mit Beteiligten, die mir von Anfang an suspekt waren. Kaum sind diese Leute weg, kommen zwei weitere Zivilpolizisten und wollen bei mir eine Suchtgiftdurchsuchung durchführen. Ich weiß nicht obs die langen Haare oder mein Bart, oder eventuell die Mischung von beidem, sind - aber sie haben auch gern meinen Rucksack ein zweites Mal durchforsten dürfen - finden wuerden sie auch beim dritten Mal nichts - aber die großen Fische lassen sie durchs Netz gehn- irgendein trampender Junge der vielleicht einen Joint eingesteckt haben koennte ist ja wichtiger.

Penner, wirklich.


Um 15:00 Uhr hol ich Dezi von der Straßenbahnhaltestelle ab, schoen dass ich sie wieder einmal sehe - Unterretzbach ist ja leider nicht grad ums Eck. Abends gehn wir dann gemeinsam aufs Torche/Pelican Konzert - freu mich schon.

Melde mich bald wieder.

Willkommen zu Hause

Schoenen guten Abend, jetzt um halb 3.

Bin gut in Wien gelandet und hatte heute einen netten Abend mit den Jungs hier.
Als allererstes ist zu erwähnen, dass ich es gestern wirklich geschafft habe! Ich habe mich getraut alleine, um 1 in der Nacht, den Waldweg vom Neuen Platzl Richtung Hall zu gehen - und ja, das war eine der Sachen, die ich mich wirklich nie getraut habe, aber ok.

Dienstag, 9:00 Start. Papa bringt mich zur Autobahnraststätte Vomp, von dort aus habe ich in 20 Minuten gleich eine Mitfahrgelegenheit gefunden - Dominik aus dem Vogtland war so nett, mich bis nach Bad Reichenhall mitzunehmen. Ein Onkelz Fan - sehr nett. In Bad Reichenhall durfte ich dann gut 2 Stunden warten, bis mich dann Moritz - ein Student aus Innsbruck, der nach Wien zieht - direkt nach Wien mitgenommen hat.

Mh, ja, jetzt halt Wien. Schoen Sevi wieder zu sehen und mit den anderen Jungs den Abend in der Wohnung und im Lokal MischMasch - das gleich auf der anderen Straßenseite ist - zu verbringen.

Viel mehr will ich jetzt nicht schreiben, keine Details heute. Es ist zu spät, ich bin zu faul und zu müde.

Gute Nacht

Freitag, 26. September 2008

the tour before the fall

Ein ganz kurzer Blog Eintrag, aber auch nur, weil man zu diesem
Konzert, das Mittwoch stattgefunden hat, einfach was schreiben
muss. War immerhin die Abschlusstour - ein weiterer Blogeintrag
zu einem Hellacopters Konzert dürfte somit schwer werden.

Alles in allem kann ich eh nur sagen, dass es gewaltig war, eine
Rock n Roll Show wie sie sein sollte - ohne viel unnötiges Zeug
und Gerede - einfach grade aus, mitten ins Gesicht.

Danach in Tobis Auto übernachtet und morgens den Heimweg
von München zurück nach Hall angetreten. War ein einmaliges
Erlebnis, und danke an die zwei Jungs, dass sie dabei waren.

Wie versprochen, nur ein kurzer Eintrag.
Melde mich aus Wien wieder.

Mittwoch, 10. September 2008

Lost Generation

Ueberraschender Weise wurde ich von drei verschiedenen Seiten auf meinen letzten Blogeintrag angesprochen, der allerdings ganz spontan und, naja, halt wirklich alles andere als geplant war.
Der Islandsommer ist vorbei und hier ist leider wieder alles beim Alten - es gibt wirklich keinen Grund hier in naechster Zeit hineinzuschauen.
Fuer all die, die die Zukunft dieses Blogs aber doch interessiert:
Es ist gut moeglich, dass hier zwischen dem 24. September und dem 5. Oktober ein weiterer Post vorzufinden ist, seid euch aber nicht allzu sicher.
Ganz fix hingegen ist, dass der Blog zwischen dem 21. Oktober und dem 22. November wieder aktiv sein wird. Ich weiß nicht warum ich ihn aktiv halten will, koennte mich eh selbst dafuer schlagen. Egal.
Nichtmehr lang bist zunaechsten Reise - positiv denken.
(Und noch kuerzer bis sie wieder vorbei ist..)

Bis dahin

Sonntag, 7. September 2008

.

dieser ganze blog ist müll.

der satz zum heutigen tag kommt von type o negative

life is killing me

Freitag, 22. August 2008

Heima

Dr. Coxx wuerde es ausdruecken:

"Am liebsten wuerde ich diesen Moment in seiner ganzen Pracht nehmen und mit ihm schlafen."

22:04 - sitze vor dem Latop, draußen langsam dunkel. Bjoern ist noch in der Arbeit, Brian schlaeft neben mir auf der Couch. Olafur Arnalds gibt den Soundtrack. Wohnung is nur leicht in warmes Licht getaucht.

In 9 Stunden geht mein Rueckflug...

Donnerstag, 21. August 2008

Ein letztes Malz...

...am Morgen.


11:35 jetzt und ich habe mich gerade von meiner Couch aufgerappelt. Brian und Bjorn sind beide in der Arbeit (außnahmsweise, so kommts einem vor). Heute also mein letzter voller Tag in Reykjavik. Werde mich mit Eyrun, Hedinn und Claus zusammerufen und mit denen etwas unternehmen, ich habe keine Ahnung was, Hedinn hat irgendwie gesagt, dass sie mich gerne zum Abendessen einladen wuerden.


Abendessen, das Stichwort. Gestern und vorgestern habe ich wohl die besten Sandwiches gegessen, die es ueberhaupt gibt. Bei einem kleinen Laden Downtown Reykjavik ein sogenanntes "Head Boat" - ist zwar arschteur, aber voll mit dem feinsten Lammfleisch.


Vorgestern waren wir auf einem Konzert in einem ziemlich kleinen Cafe. Eigntlich sollte es im Organ, einer Musikkneipe hier stattfinden, fragt mich nicht warums gewechselt hat, aber die Erstzlocation hatte sowieso viel familiereres Flair. Danach sind wir noch in eine Kneipe namens "Grand Rock", wo ich mich zum ersten Mal in meinem Leben an einem einarmigen Banditen bedient habe, jetzt versteh ich, warum das Suchtrisiko bei diesen Automaten immer so hoch eingestuft wird.


Und gestern haben sich dann eben Brian und ich das grandiose Fussballlaendermatch Island gegen Azerbaijan angeschaut. 5.800 zahlende Zuschaur - darunter sogar ein dutzend Leute mit Azerbaijan Trikots und Fahnen. 1:1 Endstand. Genau gleich oft wie aufs islaendische Tor geschossen wurde, wurde auch der darueber in einem Kran platzierte Kameramann getroffen. Grosses Fragezeichen: Gilt das Aufeinandertreffen dieser Mannschaften als Risikospiel, weil man kein Bier bekommen konnte? Und wo ist der Sinn dahinter, wenn in einem Freiluftstadion Rauchverbot ist?


Alles in allem jedenfalls wunderschoene Tage hier, mit Brian koennte man ewig ueber gute Musik reden, mit Bjorn habe ich stundenlang diskutiert, einschließlich selbst gezeichneter Diagramme, Graphen und Statistiken. Aber keine einzige Sekunde von irgendeiner Diskussion hat irgendwer herabgeredet, es war alles auf einer teach&learn Basis, oder nein, nichtmal das beschreibt es wirklich. Einfach zusammen einen Gedanken weiterspinnen, gegenseitig Anstoesse zum weiterdenken geben, wunderschoen einfach, und jederzeit gerne wieder.


Also, ich geh dann mal duschen,

schoenen Tag noch





Dienstag, 19. August 2008

Reykjavik. Again.

Sitze wieder in der gleichen Wohnung, in der vor 5 Wochen mein ganzes "Island-Abenteuer" begonnen hat.

Das Photo, dass ihr ganz oben auf der Seite sehen koennt, ist gerade vor ner Stunde aufgenommen worden. Ich bin immer wieder fasziniert von diesem wunderbaren Anblick der sich einem bietet, wenn man hier aus dem Fenster schaut. Egal ob das am Morgen ist, wenn die ganze Stadt gerade erst aufwacht, nachmittags, wenn man sie leben sieht, bei Sonnenuntergaengen oder wenn es dunkel ist, wenn man dann tausende Lichter in der Dunkelheit aufleuchten sieht.

Ja, Dunkelheit. Gibts mittlerweile schon ziemlich viel, also, nicht verglichen mit Tirol, aber im Gegensatz zu den letzten Wochen in Djupavik.

Bin gestern mit Hedinn im Auto den Weg von Djupavik zurueck (bin nicht sicher, ob ich "zurueck" oder "weg" schreiben soll) nach Reykjavik gefahren - sehr schoene und beeindruckende Landschaft, die sich einem da auf der ca. 5 stuendigen Fahrt bietet.

Die ganze Nacht in Reykjavik habe ich dann erst einmal mit Bjorn und Brian geredet, so ziemlich bis 6:30 Uhr durch. War sehr schoen die beiden wieder zu sehen. Ich mag den Platz hier, mag die Wohnung, die Stadt und die beiden.

Heute erst mal einen ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt gemacht und fuers Abendessen eingekauft, jetzt gerade "Into the Wild" angeschaut und werden jetzt noch Hotdogs machen. Morgen gehts ins Organ, Konzert anschauen und fuer Donnerstag haette ich geplant, mir das Laendermatch Island gegen Aserbaijan (keine Ahnung wie man das schreibt) im Fussballstadion anzusehen. Man wird sehen wies sich ausgeht.

Sonntag, 17. August 2008

Same Lame Story

Letzter Tag hier in Djupavik, gegen 16:00 gehts auf nach Reykjavik.
Gestern Hraun Konzert und grosses Lagerfeuer.
Mir faellt eigentlich nicht ein, was ich jetzt noch grossartig schreiben soll.
Walter werde ich heute leider nichtmehr sehen, er ist momentan noch
in Akureyri.

Vielleicht melde ich mich abends nochmal.

Und zum 22sten Mal:
Ich will garnicht weg.

Freitag, 15. August 2008

Northern Lights

Kurze Zusammenfassung:
Vorgestern war ich mit Magga im Tank (wo auch das Sigur Ros Video fuer Heima aufgenommen wurde), wo sie Saxophon gespielt hat. Ich bin ueber eine alte Leiter auf den Tank gestiegen, dort in der Sonne gesessen und habe es genossen den wunderbaren Klaengen die dieses Saxophon mit dem Tank erzeugt zuzuhoeren.
Abends gings dann mit zwei sehr netten Schweizern raus zum Fischen. Guter Fang. Nachricht des Tages: Island schlaegt bei den Olympischen Spielen Weltmeister Deutschland im Handball (Und verliert gleich darauf gegen Sued Korea)
Gestern Abend Geburtstagsfeier hier - Martin faehrt mit dem Kajak raus aufs Meer, unter dem letzten Stegstueck durch, in das alte rostige Boot hinein - wunderschoen.
Heute noch ein ruhiger Tag, morgen starten Djupavik Tage.

Ich will nicht weg.
Aus.

PS:
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass die versprochenen Photos fehlen. Toll.

Montag, 11. August 2008

Die Zeit ist ein Dieb

Tagebuch Auszug:

„10. August 2008, Djupavik, Island

Ein bisschen nachdenklich. Ein bisschen sentimental?
Vielleicht, ja.
Doch, schon.
Sitze zu spaeterer Stunde noch alleine im Speiseraum, Tina neben mir. Liebes Tier. Altes Tier. Ich will nicht alt werden, denke ich. Aber das gehoert hier jetzt nicht her.

Noch eine Woche, dann weg von Djupavik. Nichtmal mehr 14 Tage, dann weg von Island. Wieder zurueck nach Hall. Ich sehe alle wieder, man fragt wies war, trinkt ein paar Bier, nach einem Abend wieder alles beim Alten. Wie immer. Meine Zeit hier vorbei, Djupavik ist, und wird von Tag zu Tag mehr Vergangenheit. In die Zukunft schauen? Ja, klar..

Die Zeit ist ein ausgesprochen dummes Arschloch.“

Die letzten Tage war ziemlich viel zu tun, doch heute endlich die ersehnte Wanderung. War gut, war wunderbar. Sehr schoen. Kuerzer als gedacht, von 10:30 bis 16:30, aber hat auch gereicht (naja, reichen wird’s nie, um hier alles zu sehen, aber zumindest fuer diesen Tag). Photos lad ich diesmal auch hoch, ja, versprochen. Zuerst vom Hotel aus die Strasse entlang Richtung Norden, dann ueber die Felder hoch auf ein Plateau, auf der Suche nach einem Gebirgssee, den Walter und Claus schon letztes Jahr besucht haben und den ich deswegen von Bildern kenne. Gefunden hab ich ihn nicht – dafuer ein paar andere kleine Teiche und einen grossen Wasserfall, was auch sehr schoen war. Wenn man da in der Natur steht und weiss, dass man innerhalb von ein paar Kilometern das einzige menschliche Lebewesen ist, fuehlt man sich sehr, mh, lebendig – ja, ich glaube das ist genau das richtige Wort. Man fuehlt sich unfassbar klein, im Gegensatz zur Natur und unglaublich gross, im Gegensatz zum unbedeutenden Leben in einer (Gross)Stadt. Ich weiss nicht recht wie ich es beschreiben soll, die meisten werden das Gefuehl eh von Wanderungen in Tirol kennen. Nur dass hier eben keine bewirtete Huette steht, dass keine 5 Touristen mit Sandalen den Weg hinter einem raufgehen, keine Wandermarkierungen oder Trampelpfade – einfach Natur, unberuehrt, wunderschoen.

Jetzt kurz vor Mitternacht. Ich goenne mir ein Becks – soweit man bei dieser Lacke von „goennen“ reden kann. Heute haben wir wenige Gaeste, es kamen abends zwar noch ein paar dazu, sind aber trotzdem insgesamt nur 11 geworden. Der letzte so ruhige Tag den ich hier habe, denke ich. Morgen kommt eine ganze Reisegruppe, Mittwoch ist eine Geburtstagsfeier mit 24 Leuten geplant und am Wochenende sind ja schon die Djupavik-Festtage. Dann geht’s auch schon wieder ab nach Reykjavik. Wirklich nurmehr eine Woche hier. Komisch, wie schnell die Tage hier vergehen. Schade, ja, eigentlich fast schon beaengstigend. Aber kann man wohl nichts machen, schaetze ich. Weiss ich. Muss wohl wieder nach Hause, obwohl ich eigentlich garnicht will. Die letzten Tage in Reykjavik geniessen. Auf jedenfall. So gut es geht. Montag der Rueckflug von Gjoegur, Dienstag eventuell ein Konzert in der Innenstadt, Mittwoch vielleicht etwas Kultur, Donnerstag noch den letzten Tag mit meinen Hosts verbringen und Freitag wieder nach Hause.

Es gibt am Freitag einen ICE direkt von Frankfurt nach Innsbruck, habe allerdings keine Ahnung ob ich den schaffen werde - ansonsten Couchsurfing in Frankfurt, fuer eine Nacht. Oder mehr? Man wird sehen. Sollte ich es schaffen, den ICE zu erwischen, ist wohl der erste Weg Freitag nachts ins Stromboli. Wohin sonst? Die ersten zwei Leute die mir mit „Erzaehl doch mal, wie wars?“ kommen, sind einfach bescheuert. Die dritte Person bekommt dann aufs Aug, garantiert.

Und dann wieder daheim.

Alltag. Oeder. Beschissener, fader, langweiliger Alltag. Alltag. Schoener. Toller, angenehmer, vielgeliebter Alltag. Weitere Reiseplaene sind schon geschmiedet. Freue mich darauf. Freue mich nicht darauf zu gehen.

Und noch zwei Dinge:

Anna, ich hoffe du bist heute gut zu Hause angekommen und das Camp war schoen.

Leser, ignoriere die fehlenden „r“, meine Taste dafuer spinnt.

Und noch ein Ding:

Leser, war doch nicht zu faul zum Korrekturgelesen, ignoriere zweites Ding.

Bless bless

Mittwoch, 6. August 2008

Ich vermisse...

...einen grossen Teil Heimat.

Freitag, 1. August 2008

Summer (Priority)

Fuer heute hatte ich meine Wanderung weiter ins Landesinnere geplant, faellt allerdings ins Wasser, da das Wetter zu schlecht ist. Schon gestern hing ueber und im ganzen Fjord dichter Nebel, allerdings habe ich mich optimistisch gezeigt und gedacht, dass sich das bis heute schon gelegt haben wird. Das hat man also vom positiv Denken.

Darum eine gesunde Portion Pessimismus, um mich wieder mit der Realitaet vertraut zu machen.
Die Aussichtslosigkeit des Daseins, anhand eines bis zum Rand gefuellten Wasserglases, demonstriert von Prof. Dr. Schiggsall:

"Obwohl dieses Glas nun voll ist, wird es leer sein, wenn ich es ausgetrunken habe. Das bestuerzt mich. Wenn ich es nicht austrinke, wird die Fluessigkeit verdunsten. Das bestuerzt mich um so mehr", hatte er in seinen Seminaren gerne vor Studenten gejammert und sich dann seufzend die schuetten Haare gerauft.
Doch eines Tages hatte einer seiner Schueler eingeworfen: "Aber jetzt ist das Glas voll. Warum geniessen wir nicht einfach den Augenblick?"
"Weil ich Durst habe!" hatte Schiggsall gerufen, das Glas ausgetrunken und seinem Schueler an den Kopf geworfen...


Ansonsten alles klar hier soweit, ich hoffe (nein, ich bin mir nicht sicher), dass es innerhalb der naechsten Woche wieder schoener wird, sodass ich meine Wanderung nachholen kann. Heute gehts in den Norden, die Schule, den Laden, das Schwimmbad und das Café dort anschauen. Juche!

Sonntag, 27. Juli 2008

I am not Batman

Wieder mal eine Meldung.
Vor (ich glaube) 3 Tagen, kam Kita, die Tochter von Eva, hier in Djupavik mit ihrem Freund an. Mit im Schlepptau: zwei sehr suesse kleine Maedels, deren Namen allerdings so schwieig auszusprechen sind, dass ich mich erst recht nicht getraue zu probieren ihre Namen richtig zu schreiben. Ich bin in Altersschaetzungen zwar nicht sehr gut, aber ich wuerde sagen, dass die beiden 3 und 5 Jahre alt sind. Blond – wie so ziemlich jedes islaendische Meadchen und oft am Lachen.

Vorgestern waren die Zirkusleute da, die ich ab nun an Jongleure nennen werde, da es ja nicht wirklich ein Zirkus war, mh? Wa interessant und lustig ihre Kunststuecke anzuschauen, die von eine Ein-Mann-Show bis zu einer Guppenarbeit aus Publikum und allen 3 Akteuren reichten. Live dazu, und im Takt des Jonglierens, wurde elektronische Musik abgemischt – war seh gut, hat mir wirklich gefallen. Das war also die ShoeBoxTour, ein Projekt, dass ich ziemlich positiv finde. Wer mehr ueber die Geschichte, die Gruendung oder was das Projekt ueberhaupt sein soll, wissen will, soll doch einfach auf www.shoeboxtour.com vorbeischauen.

Momentan ist auch eine Kuenstlerin im Haus fuer ein paar Tage, die sich die alte Fabrik genau anschauen will, da sie diese naechstes Jahr als Location nutzen wird. Ich werde mich noch genauer erkundigen, was sie fuer Kunst macht und euch dann informieren, bisher hatten wir nur ein kurzes Gespraech gestern Abend.

Was fuer eine Ueberleitung. GESTERN ABEND also war es soweit. Ich hab mein erstes Mal hinter mir.

Das erste Mal eine Angelrute ins Wasser werfen und mit einem (bestenfalls warens 3) Fischen wieder herausziehen. Was beim ersten Mal noch etwas brutal rueberkommt, wenn man das so sieht, wie die noch zappeln, weckt dann allerdings doch den Killerinstinkt in einem und man kann garnicht aufhoeren noch mehr Fische aus dem Wasser zu ziehen. Die Arbeit des Tötens und das Entfernen der Eingeweide ueberlies ich dann alledings doch lieber Hedinn. Gegen 22:00 Uhr, nach dem Abendessen, haben mich eben Hedinn, Halldor, Kita und Eyrun mit dem Boot mit rausgenommen, um Angeln zu gehen. Gemuetlich das Boot irgendwo am Wasser im Fjord abstellen, gemuetliche Musik (in diesem Fall Hraun) einlegen, reden und fischen – toll. Muss ich zu Hause auch irgendwann mal machen.

Die letzten Tage waren wir immer so gut wie ausgebucht, viel zu tun. Schaut allerdings so aus als wuerde es in den naechsten Tagen ruhiger werden, aber man weiss ja nie. Ich hoffe jedenfalls, will naemlich in den naechsten Tagen eine Wanderung weiter ins Landesinnere bestreiten. Wetter ist ziemlich sonnig hier, fast schon ZU sonnig, aber es ist gut zum aushalten. Das naechste Wochenende ist irgendwie ein „Reisewochenende“ der Islaender, wo viel los sein soll. Claus rechnet aber damit, dass es danach dann eher ruhig wird.

Das wars wieder mal,
bless.




















Ich mit erstem Fang.














Tina nachdem sie ins Wasser gefallen ist.
















Jongleure beim Aufbau















Jongleure in Aktion















Beim Fischen :)

Donnerstag, 24. Juli 2008

Einfach so: "2 Fragen"

1) ‘Happiness Only Real When Shared
Ist das wahr?

2) Kann man auf Dauer gluecklich sein?

Montag, 21. Juli 2008

Zweite Wanderung / Kaffeenachmittag

Witzig, hier kann man wirklich denken, dass Furzen und Ruelpsen zur Kultur dazu gehoert. Ich hab mich schon daran gewoehnt, allerdings muss ich manchmal doch kurz grinsen wenn jemand – vorallem auch Frauen! – beim Essen einfach mal nen schoenen Ruelpser rauslassen. Aber ist doch gut so, sollten wir uns in Oesterreich ein Beispiel nehmen, am Wikingervolk.

Freitag hab ich meine zweite Wanderung bestritten. Diesmal gings nicht zum Wasserfall, zwar der gleiche Aufstieg, doch dann in die andere Richtung, wo ich um 23:30 noch die letzten Berggipfel im Sonnenlicht untergehen sah. Sehr schoen. Die Ruhe dort oben ist unbeschreiblich, ich waere am liebsten Stunden lang auf diesem Gipfel gesessen und garnichtmehr gegangen, allerdings ließ dies die Uhrzeit dann doch leider nichtmehr zu.


Gestern war wohl der bisher sonnigste Tag den ich in Djúpavík erleben durfte. Haette garnicht geglaubt, dass ich so ein Sonnenkind bin, ich habs naemlich wirklich genossen. War auch schoen die ganzen Familien zu sehen, die hier Urlaub machen, wie sie sich Kajaks, Schlauch- und Motorboote ausgeliehen haben um raus aufs Meer zu fahren. Und jeder ist gluecklich. Muss hier wohl wahrlich eine Insel des Gluecks sein, oder Fjord des Gluecks, wie man will. (Im Radio uebrigens gerade, nach einem islaendischen Schlagerlied, RATM)





Ueber den Zirkus gibt’s nun auch mehr Informationen. Die Leute aus denen dieser „Zirkus“ besteht sind aus Finnland, Schweden und der USA. Jonglieren, andere Kunststuecke und elektronische Musik, so ungefaehr heißt es auf ihrem Flyer – klingt ja mal sehr viel versprechend, freue mich schon wirklich drauf. Dafuer tut was anderes wieder sehr weh (Naja, zum aushalten) – in Reykjavik gibt es jedes Jahr die „Reykjavik Cultural Night“, in der alle Museen, Ausstellungen und sonstiges die Nacht durch offen habe, an fast jeder Strassenecke ein anderes Spektakel stattfindet und in nahezu jeder Kneipe ein Konzert veranstaltet wird. Und wann ist die heuer? Natuerlich am 23. August – weil mein Rueckflug nach Oesterreich ja fuer den 22. August gebucht ist. Scheisse.

RADIO. Metallica, White Stripes und nochmal White Stripes.

Achja, an die Festivalgeher von euch: Ihr kennt ja diese wunderbaren Hot Dogs die man bei diesen Veranstaltungen immer kaufen kann. GENAU das gleiche Brot, Sauce und diese wunderbar knusprigen Zwiebel gibt es HIER auch.

Heute war der erste Tag an dem ich die Fruehstuecksschicht alleine gemeistert habe, hat auch ganz gut geklappt bin ich der Meinung. Und heute war auch der frueher schon erwaehnte Kaffeenachmittag mit den vielen guten Kuchen. War wirklich viel los, so um die 60 Leuten haben das Hotel am Nachmittag besucht um sich beim Buffet zu bedienen.

In den Nachrichten heisst es, dass im Norden 2 Eisbaeren gesichtet wurden, allerdings besteht leider keine Chance (oder auch zum Glueck?), dass diese beiden Gefaehrten es in unseren Fjord schaffen.Fuer heute Nacht/morgen ist eine Hurricane-Warnung eingegangen, allerdings solle s hier nur heftigen Wind und viel Regen geben, also keine direkte Gefahr.

Jetzt momentan ist es 23:00 Uhr und Djúpavík, das morgens und nachmittags noch in Sonnenstrahlen eingetaucht war, versinkt gerade komplett im Nebel. Wunderschoen. Ich werde mir nun noch ein Malzbier auf der Bank vor dem Hotel goennen, und dem Nebel zuschauen, wie er immer dichter und dichter wird.

Bless,
hnappur.

Musiktipp des Tages: Kashmir (aus Daenemark)

















Aengstliche Schafe










23:40 - Aussicht















Die Bruecke die vom Hotel zu meiner Huette fuehrt.

Sonntag, 20. Juli 2008

Einfach so: "Fangfrage"

Es gibt gute und schlechte Menschen. Ich glaube das hat nichts mit Erziehung zu tun, ich denke man kommt einfach so zur Welt. Entweder von grundauf Gut oder von grundauf Boese. (Hier wollte ich „schlecht“ statt „boese“ schreiben, allerdings kam es mir dann unsinnig vor, einen Menschen als schlecht zu bezeichnen, denn dann muesste es eine Definition vom „richtigen“ Menschen geben) Davon bin ich eigentlich ueberzeugt.

Bin ich nun ein guter Mensch, oder ein boeser? Ich bin ein guter, da bin ich mir sicher. Und sollte das erblich sein, so hab ich es sicher von meinem Vater. Nicht dass meine Mutter kein guter Mensch waere, nur eben, ich weiß nicht wie ichs sagen soll, Papo halt. Bin ich nun froh dass ich ein guter Mensch bin? Oder: Soll ich ueberhaupt froh sein, dass ich einer bin? Wenn ich mir wuenschen wuerde, ein böser Mensch zu sein, wuerde ich gegen den Satz verstoßen, der zu einem der wichtigsten in meinem Leben wurde: „If I can’t be my own, I’d feel better dead“.


Kann ich, wenn ich nach diesem Grundsatz lebe, böse Menschen eigentlich verurteilen?

Freitag, 18. Juli 2008

Post + neue Ausstellung

Gestern habe ich zum ersten Mal Post bekommen hier in Djúpavík, vielen Dank an Clara. Falls du das lesen kannst: Es wird wohl etwas dauern, bis mein Brief bei dir ankommt, denn es kommt nur zweimal in der Woche ein Flugzeug hier her um die Post aus Reykjavik zu bringen, bzw von hier mitzunehmen, und das auch nur, wenn das Wetter gut genug zum Fliegen ist – also hoffen wir mal das Beste.

Seit heute werden neue Bilder von einer Kuenstlerin im Speiseraum ausgestellt. Sind ziemlich toll, erinnern mich teilweise sehr an die Cover-Artworks von 65daysofstatic – kann also nur gut sein. Wie lange die Bilder nun haengen bleiben, also, wann sie durch etwas Neues ersetzt werden, weiß ich noch nicht. Aber ich hoffe mal, dass sie etwas laenger hier bleiben, die Vorgaenger fand ich naemlich nicht gerade ueberwaeltigend.

Seit gestern befinden sich zwei Politiker aus dem islaendischen Parlament in Djúpavík um hier 3 schoene Tage zu verbringen und unter anderem mit der Familie ueber die Region Strandir, in der sich Djúpavík befindet, zu reden. Das sind bis jetzt die einzigen „Beruehmtheiten“ die ich hier angetroffen habe. Einen Herr der Ringe Schauspieler (ich glaube der Typ, der den Sohn des Koenigs spielt) habe ich um eine Woche verpasst. Haha. Naja, die naechsten großen Punkte in Djúpavík sind der 3te Kaffeenachmittag in diesem Jahr, diesen Sonntag, wo es viele gute Kuchen gibt, der Zirkus, der am 25. Juli stattfindet und dann die Djúpavík Festtage Mitte/Ende August, bei denen die islaendische Band „Hraun“ auftritt. Wer diese nicht kennt, soll sich doch mal etwas davon anhoeren.

Das Wetter ist gut, es hat 15 Grad und die Sonne schheint und ein erfrischender Wind weht (15 Grad fuehlen sich hier eindeutig waermer an als 15 Grad in Oesterreich – Claus sagt, das liegt daran, dass sie Sonne intensiver scheint) Jetzt hab ich noch schnell meine Kamera aus meiner Huette geholt, um euch ein paar der neuen Bilder zu zeigen, und konnte nicht anders, als am Weg huepfend das Pipi Langstrumpf Lied zu pfeifen – wunderschoenes Wetter hier , hoffe bei euch auch.

Wuensche euch noch einen schoenen Tag
und werde mich wahrscheinlich eh wieder morgen melden.

Bless,
hnappur

-------

Bilder von Bergrún Íris


Ausstellung: „Ferdalag um tvo heima…“
Djúpavík 2008
myspace.com/bergrun













Einfach so: "Gedanken"

Obwohl ich hier weder etwas zu lesen habe, noch die Nachrichten oder irgendwelche Dokumentationen schauen kann, da es nur einen islaendischen Fernsehkanal hier in Djúpavík gibt, erweitert sich hier mein Horizont. Mein gedanklicher Horizont. Wie schon im vorigen Eintrag geschrieben, befasst man sich, oder zumindest ich hier, wenn man eine Zeit alleine von Zuhause weg ist, nichtmehr mit den Dingen in seiner unmittelbaren Nähe, in meinem Fall Hall, sondern kann ueber ganz andere Sachen nachdenken. Zukunft . So wie laengst Vergessenes aufarbeiten und bereinigen – innerlich. Auch der Abstand von meinen Freunden fuer eine gewisse Zeit tut mir gut, da bin ich mir sicher. Gedanken sind das Allerwichtigste im Leben. Das Privateste. Wenn in der heutigen Zeit vielleicht nicht sogar eins der letzten privaten Dinge die man hat. Wieviele Gedanken hat man nicht schon gehabt, fuer die man sich selber haette schlagen koennen, sich geschaemt hat oder sie einfach nicht einmal seinem besten Freund, Partner oder Familienmitglied sagen wuerde (Kann man diese Gedanken einem Fremden sagen? Ich denke ja.) Gedanken sind Eigentum – Besitz den einem niemand wegnehmen kann. Gedanken sind Freund und Feind zugleich. Hier sind sie mein Freund, in Hall waren sie oft ein Problem fuer mich und haben mir zahllose schlaflose Naechte bereitet.

Ich hoffe sie bleiben mir gut gesinnt, obwohl ich – eigentlich unverstaendlich – das Gefuehl habe, dass mir schlaflose, gedankendurchstroemte und depressivgestimmte Naechte fehlen wuerden. Irgendwie...

Donnerstag, 17. Juli 2008

Wasserfall










An erster Stelle geht heute eine Danksagung raus, und zwar an Mogwai. Auch wenn es mir nicht bestimmt war, sie am Wochenende vor meiner Abreise in Kufstein live erleben zu duerfen, so begleiten sie mich und leisten mir hier in Island Gesellschaft, mehr als jede andere Band, von der ich Musik mithabe. Ich wuerde sogar soweit gehen zu sagen, dass es ohne Mogwai hier nur halb so schoen waere (wobei dies immer noch EXTREM schoen waere). Mit ihrer Musik rufen Mogwai in mir dieses verdammt positive, von Grund auf glueckliche Gefuehl hervor, das ich so liebe. Danke.




Dienstag Abend, nachdem die Kueche fertig geputzt war, haben Claus und ich noch ein paar Runden Schach gespielt. Ist einfach zu gut fuer mich der Herr. Danach hat er sich um seine Homepage gekuemmert und ich habe endlich meinen ersehnten Aufstieg zum Wasserfall starten koennen. Der ganze Vormittag war verregnet und neblig, Nachmittags zog dann allerdings die Sonne auf und der Nebel verschwand vollkommen. Um 23:45 bin ich von Djúpavík losgegangen und habe den Rand der Klippen nach einer halben Stunde erreicht (was mich ziemlich ueberrascht hat), dann noch ein gemuetlicher 10 minütiger Spaziergang auf ebenem Boden zum Wasserfall hinueber. Oben lag teilweise noch etwas Schnee. Die Landschaft war wunderbar, und die Aussicht unbeschreiblich, aber dafuer gibt’s ja – leider schlechte – Photos. Dutzende Wasserfälle, große und kleine, waren zu sehen. Ueberhaupt begreift man erst wenn man dort oben steht, wie riesig dieser ganze Fjord ist. Erstaunlich. Habe dann oben eine kurze Zeit die Aussicht genossen, mich aber bald wieder einmal auf den Weg hinunter zum Hotel gemacht. War dann gegen 1 Uhr wieder in Djúpavík und bin daraufhin bald einmal ins Bett. War in jedem Fall nicht mein letzter Aufstieg zum Wasserfall, nur naechstes Mal bringe ich hoffentlich bessere Photos mit.

Heute kam ein LKW, der uns die bestellten Lebensmittel geliefert hat. Also alles vom LKW abladen und ins Hotel bringen, war aber zu viert schnell gemacht. Ich frage mich nur, wie der LKW sicher auf dieser „Strasse“, die nach Djúpavík fuehrt, unterwegs sein kann. Aber gut, muss ja wohl irgendwie gehen, sonst waere der nicht da gewesen, eh logisch. Alfastein und die Schlafsackunterkunft sind fertig hergerichtet, nur fuers Hotel mussten noch 2 Matratzen angeschleppt werden, da eine Gruppe von Reisenden mehr Leute sind, als sie angekuendigt haben (was ich nicht verstehe, wie das zustandekam). Momentan liege ich gerade hier auf meinem Bett und lausche den Klaengen von - wie soll es anders sein – Mogwai.

Ich fuehle mich gut, doch etwas komisch. Ich denke wenig bis garnicht an zuhause. Wohl eher garnicht. Generell ist mein Kopf leer von Gedanken aus der Vergangenhheit, sondern eher nach vorne blickend. Es ist ein ungewohntes Gefuehl, ich war noch nie in meinem Leben so frei. Keine Wiederholungspruefung die Anfang Herbst aussteht, kein Schulanfang nach dem Sommer, der ein neues Jahr voller Scheisse und Sorgen einleitet.Garnichts. Ich habe hier keine Sorgen. Und das ist schoen, aber eben gleichzeitig ungewohnt. Anstatt mir den Kopf ueber die dummen Alltagsprobleme, die ich in den letzten Jahren hatte, anstatt mich mit dummen Buechern rumzuschlagen, weil eine Schularbeit ansteht (was ich zugegebener Massen eigentlich eh nie wirklich gemacht habe), anstatt darueber nachzudenken ob ich samstags an den Inn und ins Stromboli, oder nach Innsbruck gehe, habe ich hier genug Zeit und Freiheit um weiter in die Zukunft zu blicken, als nur bis zum Wochenende. Natuerlich ist der Zivildienst ein Zeitfresser und eine Bremse, was meine Vorhaben in der Zukunft anbelangt, aber mittlerweile sehe ich ihn nichtmehr als Dorn im Auge, sondern als Vorbereitungszeit, ein Vorhaben genau zu planen. Welches dies sein wird, weiß ich noch nicht. Muss ich ja auch noch nicht, denn ich habe Zeit und bin frei. Ideen sind da, werden aber noch nicht verschrien, sondern noch mehr ueberdacht. Schoen.

Mehr gibt’s fuer heute nicht, ist euch wahrscheinlich eh zu anstrengend mehr zu lesen.

Gruss und schoenen Tag.


Bless,
hnappur.










Nachtrag:

Kurz vor 23:00 Uhr jetzt. Die Kueche schließt um 21:00. Hatten heute allerdings eine große Gruppe da, so hat das Abspuelen und Aufraeumen bis jetzt gedauert. Heute sind die Arbeitsschuerzen gekommen. Schoen Schwarz mit Budweisser Logo drauf. Nobler als die in der Lend – trotzdem hatte ich die lieber. Schoene Gruesse an Sevi an dieser Stelle, meinen favorisierten Bierzapfer.

Dienstag, 15. Juli 2008

Die ersten Tage









Kurz vor 14:00 Uhr, ich sitze im Speiseraum des Hotels und es ist gerade nicht viel zu tun, deswegen melde ich mich nun doch schon heute wieder.

Claus ist gerade mit einer Gruppe Deutscher Touristen, die auf Kaffee und Kuchen hier waren, in die Fabrik gegangen, um ihnen die Ausstellung ueber die Geschichte Djúpavíks zu zeigen. Ich nutze die Zeit hier nun um euch einen kleinen, kurzen Ueberblick ueber meine ersten 5 Tage hier in Djúpavík zu geben und, falls es klappt, ein paar Photos hochzuladen (Bin da allerdings etwas skeptisch, da die Internetverbindung hier sehr langsam ist).

Also fangen wir einfach mal an:
Donnerstag, 10. Juli 2008

Donnerstag Nachmittag hat mich also Hedinn vom Flugfeld in Gjoegur hierher nach Djúpavík gebracht. Zuerst mal mit allen bekannt gemacht und dann meine Unterkunft bezogen. Ich wohne zusammen mit Claus in einer kleinen aber gemuetlichen Hütte neben dem Hotel. Gleich darauf hab ich meinen ersten Spaziergang durch dieses alte Fischfabriksdorf gemacht, vom Hotel aus an der Fabrik vorbei bis dorthin wo der Wasserfall im Meer mündet. Wirklich sehr schoen. Abends hatte ich dann das Glueck, dass zwei deutsche Touristen eine Bootsfahrt machen wollten, und so konnte ich mich ihnen anschließen und bin also den ganzen Fjord hinauf bis nach Gjoegur mit dem Boot gekommen und habe viel von der Landschaft hier gesehen. Auch sind wir an einer alten Siedlung, in der frueher Dänen gewohnt haben, vorbeigekommen. Die rießigen Felswände sind sehr beeindruckend, und die Sonne langsam hinter dem Berg verschwinden zu sehen war auch sehr schoen. Beim Abendessen habe ich servieren geholfen, und dann meinen ersten Abend mit einem Malzbier vor dem Hotel sitzend genossen.


Freitag, 11. Juli 2008

Erster voller Tag in Djúpavík. Heute kristallisierten sich die Aufgaben heraus, die ich im Hotel zu erledigen habe. Eigentlich ist es von allem ein bisschen. In der Kueche helfen, um den Geschirrspueler kuemmern, servieren, die Schlafsackunterkunft und das Gaestehaus aufraeumen, wenn die Gaeste abgereist sind, Wäsche aufhaengen, etc… Eigentlich ist alles eine Gemeinschaftsarbeit, generell läuft es wirklich gemuetlich ab hier im Hotel, sicherlich kein Vergleich mit dem Lanser Hof, haha. Auch werde ich in den naechsten Tagen bei der Renovierung der Fabrik helfen, Waende streichen und so. Ich habe heute wirklich gedacht, dass schon mein dritter Tag hier ist, erst als ich abends meinen Tagebucheintrag vom Vortag las, fiel mir auf, dass ich falsch lag. Die Tage vergehen hier ziemlich schnell. War auch zum ersten mal in dem Tank, in dem Sigur Rós einen Song fuer die DVD aufgenommen haben. Wunderbarer Hall darin, wirklich schoen anzuhoeren.


Samstag, 12. Juli 2008

Zum ersten Mal Fruehstuecksdienst, sprich, frueh aufstehen und das Buffet herrichten. Da bin ich alle 3 Tage dran, zusammen mit Claus, in nicht allzulange Zeit wahrscheinlich alleine, jeden 4ten Tag. Die restlichen Tage kann man ausschlafen. Regen. Wieder wurde nichts aus meinem Plan, den Wasserfall hinaufzusteigen, leider, aber ich habe ja noch genuegend Zeit dafuer. Habe zum ersten mal die Schlafsackunterkunft alleine gereinigt, sprich Bad geputzt + Betten neu bezogen (was zugleich das Wichtigste ist, das man beim Heer lernt. Nun kann ich mit gutem Gewissen zum Zivildienst gehen). Abends waren ca. 20 Gaeste zum Essen da. Nachmittags kommen immer Leute auf Kaffee und Kuchen vorbei.


Sonntag, 13. Juli 2008

Heute war generell nicht viel zu tun. Also erspar ich euch das weitere Lesen und mache einfach mit Montag weiter. Nur zu erwähnen: Der Fisch, der hier im Hotel verarbeitet wird, wird komplett selbst gefangen. Das naechste Mal kann ich mit Hedinn raus welche fangen – ich freu mich drauf, das erste Mal fischen in meinem Leben.


Montag; 14. Juli 2008

Kurz vor 11:00 Uhr aufgestanden. Heute war wiederum nicht viel zu tun. Wetter immer noch schlecht, allerdings siehts hier auch bei schlechtem Wetter einfach toll und beeindruckend aus – absoluter Vorteil hier. Montag, der Tag an dem ich vor einer Woche Hall verlassen habe, also standen Telefonanrufe aus. Ich probierte Sophia anzurufen, da sie am 15. Juli Geburtstag hat, hab sie aber leider nicht erreicht. Dann der erste Anruf in der Heimat: Alfons und Sevi geht’s gut und das Dinzler hat seine Montags-Billigbieraktion noch – gut zu hoeren, dass ich der Heimat alles glatt laeuft. Hoffe natuerlich auch, dass es dem Rest (ja, ich halte es nicht fuer noetig euch namentlich zu erwaehnen) gut geht.


So, dann waeren wir wieder bei heute. Heute ist Álfrún Embla abgereist, ein kleines Maedchen das mit ihren Eltern hier war. Ganz eine liebe, hat sich sogar mit einem Luftikuss von mir verabschiedet J Sollte das mit den Photos funktionieren, werde ich auch eines von ihr uploaden. Generell sind oft und viele Kinder hier um Hotel – find ich schoen.

Viel mehr gibt es ueber heute noch nicht zu sagen. Angebracht werden MUSS nur, dass isländisches Radio einfach alles in den Schatten stellt. In Reykjavik hab ich an einem Tag alleine 3 Mal Alice in Chains im Radio gehoert, und selbst hier in Djúpavík, wo ein „normaler“ Radiosender eingestellt ist fuer den Speiseraum, schallen gerade die Smashing Pumpkins aus den Boxen, gestern wars Pearl Jam.

Desweiteren bin ich noch immer, obwohl ich mich langsam doch schon daran gewoehnt haben sollte, von diesem Ausblick vor dem Hotel fasziniert, der ganze Fjord, alles.

Und um meine Aussage von vorhin zu untermauern: Gerade im Radio, Aces High von Iron Maiden. Schön.

Ich werde daran arbeiten, in den naechsten Tagen mehr meine Gefuehle, Eindruecke nud vorallem Gedanken in diesen Blog einfließen zu lassen – mal sehen ob das klappt. Bis dahin muesst ihr euch eben mit den langweiligen, langen Texten und den – hoffentlich euch gefallenden – Photos zufrieden geben.

Neuigkeit des Tages uebrigens:

Heute hat sich ein Zirkus angesagt, der am 25. Juli in der Fabrik Halt machen moechte. Was ein Spaß.

Bless,
Martin