Sonntag, 27. Juli 2008

I am not Batman

Wieder mal eine Meldung.
Vor (ich glaube) 3 Tagen, kam Kita, die Tochter von Eva, hier in Djupavik mit ihrem Freund an. Mit im Schlepptau: zwei sehr suesse kleine Maedels, deren Namen allerdings so schwieig auszusprechen sind, dass ich mich erst recht nicht getraue zu probieren ihre Namen richtig zu schreiben. Ich bin in Altersschaetzungen zwar nicht sehr gut, aber ich wuerde sagen, dass die beiden 3 und 5 Jahre alt sind. Blond – wie so ziemlich jedes islaendische Meadchen und oft am Lachen.

Vorgestern waren die Zirkusleute da, die ich ab nun an Jongleure nennen werde, da es ja nicht wirklich ein Zirkus war, mh? Wa interessant und lustig ihre Kunststuecke anzuschauen, die von eine Ein-Mann-Show bis zu einer Guppenarbeit aus Publikum und allen 3 Akteuren reichten. Live dazu, und im Takt des Jonglierens, wurde elektronische Musik abgemischt – war seh gut, hat mir wirklich gefallen. Das war also die ShoeBoxTour, ein Projekt, dass ich ziemlich positiv finde. Wer mehr ueber die Geschichte, die Gruendung oder was das Projekt ueberhaupt sein soll, wissen will, soll doch einfach auf www.shoeboxtour.com vorbeischauen.

Momentan ist auch eine Kuenstlerin im Haus fuer ein paar Tage, die sich die alte Fabrik genau anschauen will, da sie diese naechstes Jahr als Location nutzen wird. Ich werde mich noch genauer erkundigen, was sie fuer Kunst macht und euch dann informieren, bisher hatten wir nur ein kurzes Gespraech gestern Abend.

Was fuer eine Ueberleitung. GESTERN ABEND also war es soweit. Ich hab mein erstes Mal hinter mir.

Das erste Mal eine Angelrute ins Wasser werfen und mit einem (bestenfalls warens 3) Fischen wieder herausziehen. Was beim ersten Mal noch etwas brutal rueberkommt, wenn man das so sieht, wie die noch zappeln, weckt dann allerdings doch den Killerinstinkt in einem und man kann garnicht aufhoeren noch mehr Fische aus dem Wasser zu ziehen. Die Arbeit des Tötens und das Entfernen der Eingeweide ueberlies ich dann alledings doch lieber Hedinn. Gegen 22:00 Uhr, nach dem Abendessen, haben mich eben Hedinn, Halldor, Kita und Eyrun mit dem Boot mit rausgenommen, um Angeln zu gehen. Gemuetlich das Boot irgendwo am Wasser im Fjord abstellen, gemuetliche Musik (in diesem Fall Hraun) einlegen, reden und fischen – toll. Muss ich zu Hause auch irgendwann mal machen.

Die letzten Tage waren wir immer so gut wie ausgebucht, viel zu tun. Schaut allerdings so aus als wuerde es in den naechsten Tagen ruhiger werden, aber man weiss ja nie. Ich hoffe jedenfalls, will naemlich in den naechsten Tagen eine Wanderung weiter ins Landesinnere bestreiten. Wetter ist ziemlich sonnig hier, fast schon ZU sonnig, aber es ist gut zum aushalten. Das naechste Wochenende ist irgendwie ein „Reisewochenende“ der Islaender, wo viel los sein soll. Claus rechnet aber damit, dass es danach dann eher ruhig wird.

Das wars wieder mal,
bless.




















Ich mit erstem Fang.














Tina nachdem sie ins Wasser gefallen ist.
















Jongleure beim Aufbau















Jongleure in Aktion















Beim Fischen :)

Donnerstag, 24. Juli 2008

Einfach so: "2 Fragen"

1) ‘Happiness Only Real When Shared
Ist das wahr?

2) Kann man auf Dauer gluecklich sein?

Montag, 21. Juli 2008

Zweite Wanderung / Kaffeenachmittag

Witzig, hier kann man wirklich denken, dass Furzen und Ruelpsen zur Kultur dazu gehoert. Ich hab mich schon daran gewoehnt, allerdings muss ich manchmal doch kurz grinsen wenn jemand – vorallem auch Frauen! – beim Essen einfach mal nen schoenen Ruelpser rauslassen. Aber ist doch gut so, sollten wir uns in Oesterreich ein Beispiel nehmen, am Wikingervolk.

Freitag hab ich meine zweite Wanderung bestritten. Diesmal gings nicht zum Wasserfall, zwar der gleiche Aufstieg, doch dann in die andere Richtung, wo ich um 23:30 noch die letzten Berggipfel im Sonnenlicht untergehen sah. Sehr schoen. Die Ruhe dort oben ist unbeschreiblich, ich waere am liebsten Stunden lang auf diesem Gipfel gesessen und garnichtmehr gegangen, allerdings ließ dies die Uhrzeit dann doch leider nichtmehr zu.


Gestern war wohl der bisher sonnigste Tag den ich in Djúpavík erleben durfte. Haette garnicht geglaubt, dass ich so ein Sonnenkind bin, ich habs naemlich wirklich genossen. War auch schoen die ganzen Familien zu sehen, die hier Urlaub machen, wie sie sich Kajaks, Schlauch- und Motorboote ausgeliehen haben um raus aufs Meer zu fahren. Und jeder ist gluecklich. Muss hier wohl wahrlich eine Insel des Gluecks sein, oder Fjord des Gluecks, wie man will. (Im Radio uebrigens gerade, nach einem islaendischen Schlagerlied, RATM)





Ueber den Zirkus gibt’s nun auch mehr Informationen. Die Leute aus denen dieser „Zirkus“ besteht sind aus Finnland, Schweden und der USA. Jonglieren, andere Kunststuecke und elektronische Musik, so ungefaehr heißt es auf ihrem Flyer – klingt ja mal sehr viel versprechend, freue mich schon wirklich drauf. Dafuer tut was anderes wieder sehr weh (Naja, zum aushalten) – in Reykjavik gibt es jedes Jahr die „Reykjavik Cultural Night“, in der alle Museen, Ausstellungen und sonstiges die Nacht durch offen habe, an fast jeder Strassenecke ein anderes Spektakel stattfindet und in nahezu jeder Kneipe ein Konzert veranstaltet wird. Und wann ist die heuer? Natuerlich am 23. August – weil mein Rueckflug nach Oesterreich ja fuer den 22. August gebucht ist. Scheisse.

RADIO. Metallica, White Stripes und nochmal White Stripes.

Achja, an die Festivalgeher von euch: Ihr kennt ja diese wunderbaren Hot Dogs die man bei diesen Veranstaltungen immer kaufen kann. GENAU das gleiche Brot, Sauce und diese wunderbar knusprigen Zwiebel gibt es HIER auch.

Heute war der erste Tag an dem ich die Fruehstuecksschicht alleine gemeistert habe, hat auch ganz gut geklappt bin ich der Meinung. Und heute war auch der frueher schon erwaehnte Kaffeenachmittag mit den vielen guten Kuchen. War wirklich viel los, so um die 60 Leuten haben das Hotel am Nachmittag besucht um sich beim Buffet zu bedienen.

In den Nachrichten heisst es, dass im Norden 2 Eisbaeren gesichtet wurden, allerdings besteht leider keine Chance (oder auch zum Glueck?), dass diese beiden Gefaehrten es in unseren Fjord schaffen.Fuer heute Nacht/morgen ist eine Hurricane-Warnung eingegangen, allerdings solle s hier nur heftigen Wind und viel Regen geben, also keine direkte Gefahr.

Jetzt momentan ist es 23:00 Uhr und Djúpavík, das morgens und nachmittags noch in Sonnenstrahlen eingetaucht war, versinkt gerade komplett im Nebel. Wunderschoen. Ich werde mir nun noch ein Malzbier auf der Bank vor dem Hotel goennen, und dem Nebel zuschauen, wie er immer dichter und dichter wird.

Bless,
hnappur.

Musiktipp des Tages: Kashmir (aus Daenemark)

















Aengstliche Schafe










23:40 - Aussicht















Die Bruecke die vom Hotel zu meiner Huette fuehrt.

Sonntag, 20. Juli 2008

Einfach so: "Fangfrage"

Es gibt gute und schlechte Menschen. Ich glaube das hat nichts mit Erziehung zu tun, ich denke man kommt einfach so zur Welt. Entweder von grundauf Gut oder von grundauf Boese. (Hier wollte ich „schlecht“ statt „boese“ schreiben, allerdings kam es mir dann unsinnig vor, einen Menschen als schlecht zu bezeichnen, denn dann muesste es eine Definition vom „richtigen“ Menschen geben) Davon bin ich eigentlich ueberzeugt.

Bin ich nun ein guter Mensch, oder ein boeser? Ich bin ein guter, da bin ich mir sicher. Und sollte das erblich sein, so hab ich es sicher von meinem Vater. Nicht dass meine Mutter kein guter Mensch waere, nur eben, ich weiß nicht wie ichs sagen soll, Papo halt. Bin ich nun froh dass ich ein guter Mensch bin? Oder: Soll ich ueberhaupt froh sein, dass ich einer bin? Wenn ich mir wuenschen wuerde, ein böser Mensch zu sein, wuerde ich gegen den Satz verstoßen, der zu einem der wichtigsten in meinem Leben wurde: „If I can’t be my own, I’d feel better dead“.


Kann ich, wenn ich nach diesem Grundsatz lebe, böse Menschen eigentlich verurteilen?

Freitag, 18. Juli 2008

Post + neue Ausstellung

Gestern habe ich zum ersten Mal Post bekommen hier in Djúpavík, vielen Dank an Clara. Falls du das lesen kannst: Es wird wohl etwas dauern, bis mein Brief bei dir ankommt, denn es kommt nur zweimal in der Woche ein Flugzeug hier her um die Post aus Reykjavik zu bringen, bzw von hier mitzunehmen, und das auch nur, wenn das Wetter gut genug zum Fliegen ist – also hoffen wir mal das Beste.

Seit heute werden neue Bilder von einer Kuenstlerin im Speiseraum ausgestellt. Sind ziemlich toll, erinnern mich teilweise sehr an die Cover-Artworks von 65daysofstatic – kann also nur gut sein. Wie lange die Bilder nun haengen bleiben, also, wann sie durch etwas Neues ersetzt werden, weiß ich noch nicht. Aber ich hoffe mal, dass sie etwas laenger hier bleiben, die Vorgaenger fand ich naemlich nicht gerade ueberwaeltigend.

Seit gestern befinden sich zwei Politiker aus dem islaendischen Parlament in Djúpavík um hier 3 schoene Tage zu verbringen und unter anderem mit der Familie ueber die Region Strandir, in der sich Djúpavík befindet, zu reden. Das sind bis jetzt die einzigen „Beruehmtheiten“ die ich hier angetroffen habe. Einen Herr der Ringe Schauspieler (ich glaube der Typ, der den Sohn des Koenigs spielt) habe ich um eine Woche verpasst. Haha. Naja, die naechsten großen Punkte in Djúpavík sind der 3te Kaffeenachmittag in diesem Jahr, diesen Sonntag, wo es viele gute Kuchen gibt, der Zirkus, der am 25. Juli stattfindet und dann die Djúpavík Festtage Mitte/Ende August, bei denen die islaendische Band „Hraun“ auftritt. Wer diese nicht kennt, soll sich doch mal etwas davon anhoeren.

Das Wetter ist gut, es hat 15 Grad und die Sonne schheint und ein erfrischender Wind weht (15 Grad fuehlen sich hier eindeutig waermer an als 15 Grad in Oesterreich – Claus sagt, das liegt daran, dass sie Sonne intensiver scheint) Jetzt hab ich noch schnell meine Kamera aus meiner Huette geholt, um euch ein paar der neuen Bilder zu zeigen, und konnte nicht anders, als am Weg huepfend das Pipi Langstrumpf Lied zu pfeifen – wunderschoenes Wetter hier , hoffe bei euch auch.

Wuensche euch noch einen schoenen Tag
und werde mich wahrscheinlich eh wieder morgen melden.

Bless,
hnappur

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Bilder von Bergrún Íris


Ausstellung: „Ferdalag um tvo heima…“
Djúpavík 2008
myspace.com/bergrun













Einfach so: "Gedanken"

Obwohl ich hier weder etwas zu lesen habe, noch die Nachrichten oder irgendwelche Dokumentationen schauen kann, da es nur einen islaendischen Fernsehkanal hier in Djúpavík gibt, erweitert sich hier mein Horizont. Mein gedanklicher Horizont. Wie schon im vorigen Eintrag geschrieben, befasst man sich, oder zumindest ich hier, wenn man eine Zeit alleine von Zuhause weg ist, nichtmehr mit den Dingen in seiner unmittelbaren Nähe, in meinem Fall Hall, sondern kann ueber ganz andere Sachen nachdenken. Zukunft . So wie laengst Vergessenes aufarbeiten und bereinigen – innerlich. Auch der Abstand von meinen Freunden fuer eine gewisse Zeit tut mir gut, da bin ich mir sicher. Gedanken sind das Allerwichtigste im Leben. Das Privateste. Wenn in der heutigen Zeit vielleicht nicht sogar eins der letzten privaten Dinge die man hat. Wieviele Gedanken hat man nicht schon gehabt, fuer die man sich selber haette schlagen koennen, sich geschaemt hat oder sie einfach nicht einmal seinem besten Freund, Partner oder Familienmitglied sagen wuerde (Kann man diese Gedanken einem Fremden sagen? Ich denke ja.) Gedanken sind Eigentum – Besitz den einem niemand wegnehmen kann. Gedanken sind Freund und Feind zugleich. Hier sind sie mein Freund, in Hall waren sie oft ein Problem fuer mich und haben mir zahllose schlaflose Naechte bereitet.

Ich hoffe sie bleiben mir gut gesinnt, obwohl ich – eigentlich unverstaendlich – das Gefuehl habe, dass mir schlaflose, gedankendurchstroemte und depressivgestimmte Naechte fehlen wuerden. Irgendwie...

Donnerstag, 17. Juli 2008

Wasserfall










An erster Stelle geht heute eine Danksagung raus, und zwar an Mogwai. Auch wenn es mir nicht bestimmt war, sie am Wochenende vor meiner Abreise in Kufstein live erleben zu duerfen, so begleiten sie mich und leisten mir hier in Island Gesellschaft, mehr als jede andere Band, von der ich Musik mithabe. Ich wuerde sogar soweit gehen zu sagen, dass es ohne Mogwai hier nur halb so schoen waere (wobei dies immer noch EXTREM schoen waere). Mit ihrer Musik rufen Mogwai in mir dieses verdammt positive, von Grund auf glueckliche Gefuehl hervor, das ich so liebe. Danke.




Dienstag Abend, nachdem die Kueche fertig geputzt war, haben Claus und ich noch ein paar Runden Schach gespielt. Ist einfach zu gut fuer mich der Herr. Danach hat er sich um seine Homepage gekuemmert und ich habe endlich meinen ersehnten Aufstieg zum Wasserfall starten koennen. Der ganze Vormittag war verregnet und neblig, Nachmittags zog dann allerdings die Sonne auf und der Nebel verschwand vollkommen. Um 23:45 bin ich von Djúpavík losgegangen und habe den Rand der Klippen nach einer halben Stunde erreicht (was mich ziemlich ueberrascht hat), dann noch ein gemuetlicher 10 minütiger Spaziergang auf ebenem Boden zum Wasserfall hinueber. Oben lag teilweise noch etwas Schnee. Die Landschaft war wunderbar, und die Aussicht unbeschreiblich, aber dafuer gibt’s ja – leider schlechte – Photos. Dutzende Wasserfälle, große und kleine, waren zu sehen. Ueberhaupt begreift man erst wenn man dort oben steht, wie riesig dieser ganze Fjord ist. Erstaunlich. Habe dann oben eine kurze Zeit die Aussicht genossen, mich aber bald wieder einmal auf den Weg hinunter zum Hotel gemacht. War dann gegen 1 Uhr wieder in Djúpavík und bin daraufhin bald einmal ins Bett. War in jedem Fall nicht mein letzter Aufstieg zum Wasserfall, nur naechstes Mal bringe ich hoffentlich bessere Photos mit.

Heute kam ein LKW, der uns die bestellten Lebensmittel geliefert hat. Also alles vom LKW abladen und ins Hotel bringen, war aber zu viert schnell gemacht. Ich frage mich nur, wie der LKW sicher auf dieser „Strasse“, die nach Djúpavík fuehrt, unterwegs sein kann. Aber gut, muss ja wohl irgendwie gehen, sonst waere der nicht da gewesen, eh logisch. Alfastein und die Schlafsackunterkunft sind fertig hergerichtet, nur fuers Hotel mussten noch 2 Matratzen angeschleppt werden, da eine Gruppe von Reisenden mehr Leute sind, als sie angekuendigt haben (was ich nicht verstehe, wie das zustandekam). Momentan liege ich gerade hier auf meinem Bett und lausche den Klaengen von - wie soll es anders sein – Mogwai.

Ich fuehle mich gut, doch etwas komisch. Ich denke wenig bis garnicht an zuhause. Wohl eher garnicht. Generell ist mein Kopf leer von Gedanken aus der Vergangenhheit, sondern eher nach vorne blickend. Es ist ein ungewohntes Gefuehl, ich war noch nie in meinem Leben so frei. Keine Wiederholungspruefung die Anfang Herbst aussteht, kein Schulanfang nach dem Sommer, der ein neues Jahr voller Scheisse und Sorgen einleitet.Garnichts. Ich habe hier keine Sorgen. Und das ist schoen, aber eben gleichzeitig ungewohnt. Anstatt mir den Kopf ueber die dummen Alltagsprobleme, die ich in den letzten Jahren hatte, anstatt mich mit dummen Buechern rumzuschlagen, weil eine Schularbeit ansteht (was ich zugegebener Massen eigentlich eh nie wirklich gemacht habe), anstatt darueber nachzudenken ob ich samstags an den Inn und ins Stromboli, oder nach Innsbruck gehe, habe ich hier genug Zeit und Freiheit um weiter in die Zukunft zu blicken, als nur bis zum Wochenende. Natuerlich ist der Zivildienst ein Zeitfresser und eine Bremse, was meine Vorhaben in der Zukunft anbelangt, aber mittlerweile sehe ich ihn nichtmehr als Dorn im Auge, sondern als Vorbereitungszeit, ein Vorhaben genau zu planen. Welches dies sein wird, weiß ich noch nicht. Muss ich ja auch noch nicht, denn ich habe Zeit und bin frei. Ideen sind da, werden aber noch nicht verschrien, sondern noch mehr ueberdacht. Schoen.

Mehr gibt’s fuer heute nicht, ist euch wahrscheinlich eh zu anstrengend mehr zu lesen.

Gruss und schoenen Tag.


Bless,
hnappur.










Nachtrag:

Kurz vor 23:00 Uhr jetzt. Die Kueche schließt um 21:00. Hatten heute allerdings eine große Gruppe da, so hat das Abspuelen und Aufraeumen bis jetzt gedauert. Heute sind die Arbeitsschuerzen gekommen. Schoen Schwarz mit Budweisser Logo drauf. Nobler als die in der Lend – trotzdem hatte ich die lieber. Schoene Gruesse an Sevi an dieser Stelle, meinen favorisierten Bierzapfer.

Dienstag, 15. Juli 2008

Die ersten Tage









Kurz vor 14:00 Uhr, ich sitze im Speiseraum des Hotels und es ist gerade nicht viel zu tun, deswegen melde ich mich nun doch schon heute wieder.

Claus ist gerade mit einer Gruppe Deutscher Touristen, die auf Kaffee und Kuchen hier waren, in die Fabrik gegangen, um ihnen die Ausstellung ueber die Geschichte Djúpavíks zu zeigen. Ich nutze die Zeit hier nun um euch einen kleinen, kurzen Ueberblick ueber meine ersten 5 Tage hier in Djúpavík zu geben und, falls es klappt, ein paar Photos hochzuladen (Bin da allerdings etwas skeptisch, da die Internetverbindung hier sehr langsam ist).

Also fangen wir einfach mal an:
Donnerstag, 10. Juli 2008

Donnerstag Nachmittag hat mich also Hedinn vom Flugfeld in Gjoegur hierher nach Djúpavík gebracht. Zuerst mal mit allen bekannt gemacht und dann meine Unterkunft bezogen. Ich wohne zusammen mit Claus in einer kleinen aber gemuetlichen Hütte neben dem Hotel. Gleich darauf hab ich meinen ersten Spaziergang durch dieses alte Fischfabriksdorf gemacht, vom Hotel aus an der Fabrik vorbei bis dorthin wo der Wasserfall im Meer mündet. Wirklich sehr schoen. Abends hatte ich dann das Glueck, dass zwei deutsche Touristen eine Bootsfahrt machen wollten, und so konnte ich mich ihnen anschließen und bin also den ganzen Fjord hinauf bis nach Gjoegur mit dem Boot gekommen und habe viel von der Landschaft hier gesehen. Auch sind wir an einer alten Siedlung, in der frueher Dänen gewohnt haben, vorbeigekommen. Die rießigen Felswände sind sehr beeindruckend, und die Sonne langsam hinter dem Berg verschwinden zu sehen war auch sehr schoen. Beim Abendessen habe ich servieren geholfen, und dann meinen ersten Abend mit einem Malzbier vor dem Hotel sitzend genossen.


Freitag, 11. Juli 2008

Erster voller Tag in Djúpavík. Heute kristallisierten sich die Aufgaben heraus, die ich im Hotel zu erledigen habe. Eigentlich ist es von allem ein bisschen. In der Kueche helfen, um den Geschirrspueler kuemmern, servieren, die Schlafsackunterkunft und das Gaestehaus aufraeumen, wenn die Gaeste abgereist sind, Wäsche aufhaengen, etc… Eigentlich ist alles eine Gemeinschaftsarbeit, generell läuft es wirklich gemuetlich ab hier im Hotel, sicherlich kein Vergleich mit dem Lanser Hof, haha. Auch werde ich in den naechsten Tagen bei der Renovierung der Fabrik helfen, Waende streichen und so. Ich habe heute wirklich gedacht, dass schon mein dritter Tag hier ist, erst als ich abends meinen Tagebucheintrag vom Vortag las, fiel mir auf, dass ich falsch lag. Die Tage vergehen hier ziemlich schnell. War auch zum ersten mal in dem Tank, in dem Sigur Rós einen Song fuer die DVD aufgenommen haben. Wunderbarer Hall darin, wirklich schoen anzuhoeren.


Samstag, 12. Juli 2008

Zum ersten Mal Fruehstuecksdienst, sprich, frueh aufstehen und das Buffet herrichten. Da bin ich alle 3 Tage dran, zusammen mit Claus, in nicht allzulange Zeit wahrscheinlich alleine, jeden 4ten Tag. Die restlichen Tage kann man ausschlafen. Regen. Wieder wurde nichts aus meinem Plan, den Wasserfall hinaufzusteigen, leider, aber ich habe ja noch genuegend Zeit dafuer. Habe zum ersten mal die Schlafsackunterkunft alleine gereinigt, sprich Bad geputzt + Betten neu bezogen (was zugleich das Wichtigste ist, das man beim Heer lernt. Nun kann ich mit gutem Gewissen zum Zivildienst gehen). Abends waren ca. 20 Gaeste zum Essen da. Nachmittags kommen immer Leute auf Kaffee und Kuchen vorbei.


Sonntag, 13. Juli 2008

Heute war generell nicht viel zu tun. Also erspar ich euch das weitere Lesen und mache einfach mit Montag weiter. Nur zu erwähnen: Der Fisch, der hier im Hotel verarbeitet wird, wird komplett selbst gefangen. Das naechste Mal kann ich mit Hedinn raus welche fangen – ich freu mich drauf, das erste Mal fischen in meinem Leben.


Montag; 14. Juli 2008

Kurz vor 11:00 Uhr aufgestanden. Heute war wiederum nicht viel zu tun. Wetter immer noch schlecht, allerdings siehts hier auch bei schlechtem Wetter einfach toll und beeindruckend aus – absoluter Vorteil hier. Montag, der Tag an dem ich vor einer Woche Hall verlassen habe, also standen Telefonanrufe aus. Ich probierte Sophia anzurufen, da sie am 15. Juli Geburtstag hat, hab sie aber leider nicht erreicht. Dann der erste Anruf in der Heimat: Alfons und Sevi geht’s gut und das Dinzler hat seine Montags-Billigbieraktion noch – gut zu hoeren, dass ich der Heimat alles glatt laeuft. Hoffe natuerlich auch, dass es dem Rest (ja, ich halte es nicht fuer noetig euch namentlich zu erwaehnen) gut geht.


So, dann waeren wir wieder bei heute. Heute ist Álfrún Embla abgereist, ein kleines Maedchen das mit ihren Eltern hier war. Ganz eine liebe, hat sich sogar mit einem Luftikuss von mir verabschiedet J Sollte das mit den Photos funktionieren, werde ich auch eines von ihr uploaden. Generell sind oft und viele Kinder hier um Hotel – find ich schoen.

Viel mehr gibt es ueber heute noch nicht zu sagen. Angebracht werden MUSS nur, dass isländisches Radio einfach alles in den Schatten stellt. In Reykjavik hab ich an einem Tag alleine 3 Mal Alice in Chains im Radio gehoert, und selbst hier in Djúpavík, wo ein „normaler“ Radiosender eingestellt ist fuer den Speiseraum, schallen gerade die Smashing Pumpkins aus den Boxen, gestern wars Pearl Jam.

Desweiteren bin ich noch immer, obwohl ich mich langsam doch schon daran gewoehnt haben sollte, von diesem Ausblick vor dem Hotel fasziniert, der ganze Fjord, alles.

Und um meine Aussage von vorhin zu untermauern: Gerade im Radio, Aces High von Iron Maiden. Schön.

Ich werde daran arbeiten, in den naechsten Tagen mehr meine Gefuehle, Eindruecke nud vorallem Gedanken in diesen Blog einfließen zu lassen – mal sehen ob das klappt. Bis dahin muesst ihr euch eben mit den langweiligen, langen Texten und den – hoffentlich euch gefallenden – Photos zufrieden geben.

Neuigkeit des Tages uebrigens:

Heute hat sich ein Zirkus angesagt, der am 25. Juli in der Fabrik Halt machen moechte. Was ein Spaß.

Bless,
Martin

Montag, 14. Juli 2008

Eroeffnungseintrag









Maria hat mir heute ein Myspacekommentar erstellt. Anna hat also einen Blog fuer ihre Australienreise erstellt, soso. Zu wissen, dass Anna die Leute in der Heimat an ihren Tagen am anderen Ende der Welt teilhaben laesst, hat mich nun wohl doch auch dazu veranlasst, meinen laengst angelegten, doch nie wirklich in Betracht gezogenen Blog für fuer meine Reisen (momentane Station Djupavik) zu nutzen, obwohl meines Erachtens nach Blogs fuer eine solch kurze Reise wohl etwas mehr als sinnlos sind und ich – eigentlich eh logisch – hier ein seperates Tagebuch nur fuer mich fuehre. Aber was solls, macht ja doch Spaß. Und hey, vielleicht interessierts ja sogar wen?

Ich bin also nun seit knapp einer Woche auf der gruenen Insel im Norden, und wie erwartet ist es wunderschoen hier. Sowohl die Leute als auch das Land sind eigen, aber ich wuerde beides um nichtsmehr in der Welt missen wollen.

Nach einer mehr als stressigen Nachtreise von Hall nach Frankfurt, bei der ich fast in den falschen Zug eingestiegen waere und mein – eh schon viel zu kleines – Zugabteil mit 4 Indern und einem rechtsorientiert aussehenden Black Metaller (was übrigens eine lustige Mischung war, finde ich) teilen musste – wobei der schlafende Inder neben mir im 30 Minuten Takt mit dem Kopf an meiner Schulter anschlug – kam ich also Dienstag morgens letzter Woche in der deutschen Großstadt an. Auf nach Frankfurt Hahn. Welch ein Beschiss? Hahn, mehr als hundert Kilometer von Frankfurt entfernt. Kann man nichts machen, ich zahle die 12 Euro und der Shuttlebus bringt mich zum Flughafen der Billigairlines. Flug an sich war angenehm – hab ehrlich gesagt nur den Start und die letzte halbe Stunde vor dem Abflug mitbekommen (was eh gut ist, das beschissenen Frankreich muss ich mir nicht aus der Luft ansehen). Endlich in Keflavik anekommen, kostet es dann erst recht wieder 12 Euro um in das, ich glaube, 80 Kilometer entfernte Reykjavik zu fahren. Wie es kommen musste, habe ich natuerlich meine extra fuer Island gekaufte Jack Wolfskin (uuuh, Jack Wolfskin) Jacke natuerlich in genau diesem Bus vergessen. Aber dazu spaeter.

Naechster Punkt der Reise war also das BSI. Das ist der Busbahnhof in Reykjavik. Da ich meinen Couchsurfing Host die letzten Tage, da er selbst verreist war, nicht erreichen konnte, besuchte ich im BSI das Internetcafe um ihm eine letzte Mail mit meiner Telefonnummer zu schreiben und mich sicherheitshalber im Island-Forum ueber guenstige Schlafmoeglichkeiten in Island zu erkundigen. Doch Glueck gehabt, nach gut 2 Stunden läutet mein Handy und es ist tatsaechlich Bjoern am anderen Ende der Leitung. Er holt mich in 20 Minuten ab. Gut. Nun kommt der Moment, ich dem ich geschockt bemerke, dass ich meine Jacke ja garnicht um meine Hüfte gebunden habe, joa, Scheisse. Also wieder in das BSI rein und dort nachgefragt. Keine Jacke gefunden, eh klar, scheiss drauf. Erstmal zumindest.









Bjoern holt mich also ab. Ein netter Kerl. Groß, blond und Dreads. Die 20 minütige Autofahrt zu seiner Wohnung reden wir hauptsaechlich ueber Konzerte, er kam naemlich gerade vom Roskilde Festival aus Daenemark. Bjoern ist naemlich Daene, muesst ihr wissen, und das Roskilde Festival seine zweite Heimat, wie er selbst sagt. Wohnen tut Bjoern zusammen mit Brian, auch ein Daene, auf einem Huegel von dem aus man ueber ganz Reykjavik hinweg sehen kann. Sehr schoen. Gut erwischt Martin. Doch es kommt noch besser: Das „Wohnzimmer“ der 3 Zimmerwohnung ist voll von Aufnahmegeraeten, PCs, Laptops, Instrumenten und Effektgeraeten. Die Herrn sind begnadete Hobbymusiker und richten sich gerade ihr hauseigenes Tonstudio ein. Jetzt, JETZT ist es perfekt Martin. Photos vom ersten dieser 2 Tage in Reykjavik kann man uebrigens auf meiner Myspaceseite begutachten: www.myspace.com/kn0pf

Den ersten Abend in Reykjavik sind wir nur zusammengesessen, haben gequatscht und dann nachts noch einen Film geschaut. Brian hat die Woche frei, Bjoern arbeitet als Pizzabaecker abends. So bekam ich am darauffolgenden Tag von Brian eine Reykjavikfuehrung der besonderen Art, und zwar zeigte er mir so ziemlich jede Konzertlocation in Reykjavik, angefangen von der Kirche in der er letztens beim Amiina Konzert war, ueber den Platz wo Konzerte in der Groessenordnung alá Björk und Sigur Rós stattfinden, bis hin zur kleinen 30 Leute Kneipe, wo wir das Glueck hatten an diesem Abend ein paar Bier zu einem gratis Blues-Rock Konzert zu genießen. Generell kann man eigentlich jeden Tag in Reykjavik auf ein Konzert gehen – in dieser Stadt ist jeder ein Kuenstler, heißt es. Die Isländer haben nicht viel Urlaub, und doch bleibt jedem genug Zeit sich kreativ zu betätigen, sei es in einer Band, als Alleinunterhalter, Maler, Schnitzer oder Bildhauer. Find ich schoen. Find ich gut.

Am letzten Tag dann gings dann weiter mit dem Reisepech und Bjoern und Brian setzten mich aus versehen auf der falschen Seite des Flughafens in Reykjavik ab. Also Taxi, 10 Euro, ab auf die andere Seite. Na wenigstens hatte ich meine Jacke wieder. Nach dem 2ten Mal nachfragen im BSI wurde mir versichert, dass die Jacke nicht abgegeben wurde, und die Busfahrer die Busse danach durchsucht haetten. Dumm gelaufen, also ab ins Einkaufszentrum und eine neue gekauft. Dann aber doch ganz hartnaeckig am letzten Tag, 40 Minuten vor dem Abflug nach Gjoegur, noch einmal zum BSI und Jacke gefunden. Toll. Schnell zurueck ins Einkaufszentrum, neue Jacke zurueck, schnell noch 2 CDs gekauft (Islaendische Musik ist einfach super) und eben ab zum Flughafen, wenn auch falsch, ausgegangen ist sich alles.








Der Flug nach Gjoegur war sehr schoen. Wir sind mit einer kleinen Cessna geflogen, da spuert man halt noch wirklich, dass man fliegt. 2 Piloten und – mit mir – 3 Passagiere. Wunderschoene Landschaft. Kilometerweit kein Menschenleben – traumhaft anzusehen. Am Flugfeld in Gjoegur (ein Dorf in dem niemand[!!!] lebt) hat mich dann Hedinn, Evas (Eva=Hotelbesitzerin) abgeholt und mich die 25 Autominuten zum Hotel gebracht. Ich kannte ja Photos, aber auf so etwas war ich nicht vorbereitet. Das Meer, der Wasserfall, dieses kleinen Stueck uebrig gebliebener Holzsteg. Alles. In Farbe und zum Angreifen. Ueberwaeltigung pur. In diesem Moment wusste ich, worauf ich mich solange gefreut habe, worauf ich gewartet habe – und es war schließlich doch mehr als erhofft. Noch heute, nach den ersten Tagen, koennte und kann ich immer noch stundenlang vor dem Hoteleingang sitzen und einfach nur dieses Bild genießen, dass sich da vor meinen Augen befindet. In den letzten Tagen hatten wir hier von Sonne, über Regen bis Nebel einfach alles, und doch schaut dieser Ort immer, unabhaenging von Wetter und Tageszeit einfach immer so herrlich aus, dass ich ihn am liebsten nehmen und umarmen wuerde, mit aller Liebe die zur Zeit in mir steckt.

Auch die Leute hier sind sehr nett. Meine Unterkunft hier teile ich mit Claus, er ist die Person, die euch auch mit Photos am laufenden haelt, auf www.clausinisland.de – die naechsten Photos duerften wahrscheinlich eh morgen online kommen.

Das allerbeste kommt ja noch: Beim Fruehstuecksbuffet kann man unter anderem zwischen 3 verschiedenen Heringssorten aussuchen und Abends gibt es Entweder Steaks vom Grill oder jeden Tag ein anderes Fischgericht. Trifft das Wort Paradies auf diesen Ort zu? Ich wuerde sagen ja, so ziemlich. Auch Tina, die Huendin, ist eine ganz eine liebe, die sich anscheinend eben so gerne wie ich vor das Hotel setzt um einfach nur zu schauen, zu genießen. Ich wuerde und sollte ja hier eigentlich noch mehr zu meinen Tätigkeiten hier im Hotel und über meine Gefühle und Gedanken schreiben, aber es ist jetzt halb 7 und ich muss ins Hotel um beim Abendessen mitzuhelfen. Also wens interessiert, der soll sich doch die Photos anschauen und ich probiere einfach, mich in ein paar Tagen wieder zu melden, falls ich nicht zu faul bin und Lust dazu habe. Nur noch zu sagen: Ich habe hier keine Sorgen, und das ist schoen. Und da dieser erste Blogeintrag mit Anna angefangen hat, so soll er auch mit ihr aufhoeren:

Du hast mal gesagt, dass du Island immer mit mir verbindest. Nicht zuletzt wohl auch deswegen verbinde ich Island ebenfalls zu einem großen Teil mit dir, und faende es schoen wenn du hier waerst und das alles hier sehen koenntest. Doch leider. Vielleicht gelingt es ein andern Mal, dass wir gemeinsam diesen wunderschoenen Ort genießen können, nicht nur auf DVD. Ich hoffe auf jedenfall, dass du eine wunderschoene Zeit in Australien hast und nur positive Erlebnisse und Erinnerungen mit zurueck nach Oesterreich bringst. Alles Liebe.

Bless!