Freitag, 22. August 2008

Heima

Dr. Coxx wuerde es ausdruecken:

"Am liebsten wuerde ich diesen Moment in seiner ganzen Pracht nehmen und mit ihm schlafen."

22:04 - sitze vor dem Latop, draußen langsam dunkel. Bjoern ist noch in der Arbeit, Brian schlaeft neben mir auf der Couch. Olafur Arnalds gibt den Soundtrack. Wohnung is nur leicht in warmes Licht getaucht.

In 9 Stunden geht mein Rueckflug...

Donnerstag, 21. August 2008

Ein letztes Malz...

...am Morgen.


11:35 jetzt und ich habe mich gerade von meiner Couch aufgerappelt. Brian und Bjorn sind beide in der Arbeit (außnahmsweise, so kommts einem vor). Heute also mein letzter voller Tag in Reykjavik. Werde mich mit Eyrun, Hedinn und Claus zusammerufen und mit denen etwas unternehmen, ich habe keine Ahnung was, Hedinn hat irgendwie gesagt, dass sie mich gerne zum Abendessen einladen wuerden.


Abendessen, das Stichwort. Gestern und vorgestern habe ich wohl die besten Sandwiches gegessen, die es ueberhaupt gibt. Bei einem kleinen Laden Downtown Reykjavik ein sogenanntes "Head Boat" - ist zwar arschteur, aber voll mit dem feinsten Lammfleisch.


Vorgestern waren wir auf einem Konzert in einem ziemlich kleinen Cafe. Eigntlich sollte es im Organ, einer Musikkneipe hier stattfinden, fragt mich nicht warums gewechselt hat, aber die Erstzlocation hatte sowieso viel familiereres Flair. Danach sind wir noch in eine Kneipe namens "Grand Rock", wo ich mich zum ersten Mal in meinem Leben an einem einarmigen Banditen bedient habe, jetzt versteh ich, warum das Suchtrisiko bei diesen Automaten immer so hoch eingestuft wird.


Und gestern haben sich dann eben Brian und ich das grandiose Fussballlaendermatch Island gegen Azerbaijan angeschaut. 5.800 zahlende Zuschaur - darunter sogar ein dutzend Leute mit Azerbaijan Trikots und Fahnen. 1:1 Endstand. Genau gleich oft wie aufs islaendische Tor geschossen wurde, wurde auch der darueber in einem Kran platzierte Kameramann getroffen. Grosses Fragezeichen: Gilt das Aufeinandertreffen dieser Mannschaften als Risikospiel, weil man kein Bier bekommen konnte? Und wo ist der Sinn dahinter, wenn in einem Freiluftstadion Rauchverbot ist?


Alles in allem jedenfalls wunderschoene Tage hier, mit Brian koennte man ewig ueber gute Musik reden, mit Bjorn habe ich stundenlang diskutiert, einschließlich selbst gezeichneter Diagramme, Graphen und Statistiken. Aber keine einzige Sekunde von irgendeiner Diskussion hat irgendwer herabgeredet, es war alles auf einer teach&learn Basis, oder nein, nichtmal das beschreibt es wirklich. Einfach zusammen einen Gedanken weiterspinnen, gegenseitig Anstoesse zum weiterdenken geben, wunderschoen einfach, und jederzeit gerne wieder.


Also, ich geh dann mal duschen,

schoenen Tag noch





Dienstag, 19. August 2008

Reykjavik. Again.

Sitze wieder in der gleichen Wohnung, in der vor 5 Wochen mein ganzes "Island-Abenteuer" begonnen hat.

Das Photo, dass ihr ganz oben auf der Seite sehen koennt, ist gerade vor ner Stunde aufgenommen worden. Ich bin immer wieder fasziniert von diesem wunderbaren Anblick der sich einem bietet, wenn man hier aus dem Fenster schaut. Egal ob das am Morgen ist, wenn die ganze Stadt gerade erst aufwacht, nachmittags, wenn man sie leben sieht, bei Sonnenuntergaengen oder wenn es dunkel ist, wenn man dann tausende Lichter in der Dunkelheit aufleuchten sieht.

Ja, Dunkelheit. Gibts mittlerweile schon ziemlich viel, also, nicht verglichen mit Tirol, aber im Gegensatz zu den letzten Wochen in Djupavik.

Bin gestern mit Hedinn im Auto den Weg von Djupavik zurueck (bin nicht sicher, ob ich "zurueck" oder "weg" schreiben soll) nach Reykjavik gefahren - sehr schoene und beeindruckende Landschaft, die sich einem da auf der ca. 5 stuendigen Fahrt bietet.

Die ganze Nacht in Reykjavik habe ich dann erst einmal mit Bjorn und Brian geredet, so ziemlich bis 6:30 Uhr durch. War sehr schoen die beiden wieder zu sehen. Ich mag den Platz hier, mag die Wohnung, die Stadt und die beiden.

Heute erst mal einen ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt gemacht und fuers Abendessen eingekauft, jetzt gerade "Into the Wild" angeschaut und werden jetzt noch Hotdogs machen. Morgen gehts ins Organ, Konzert anschauen und fuer Donnerstag haette ich geplant, mir das Laendermatch Island gegen Aserbaijan (keine Ahnung wie man das schreibt) im Fussballstadion anzusehen. Man wird sehen wies sich ausgeht.

Sonntag, 17. August 2008

Same Lame Story

Letzter Tag hier in Djupavik, gegen 16:00 gehts auf nach Reykjavik.
Gestern Hraun Konzert und grosses Lagerfeuer.
Mir faellt eigentlich nicht ein, was ich jetzt noch grossartig schreiben soll.
Walter werde ich heute leider nichtmehr sehen, er ist momentan noch
in Akureyri.

Vielleicht melde ich mich abends nochmal.

Und zum 22sten Mal:
Ich will garnicht weg.

Freitag, 15. August 2008

Northern Lights

Kurze Zusammenfassung:
Vorgestern war ich mit Magga im Tank (wo auch das Sigur Ros Video fuer Heima aufgenommen wurde), wo sie Saxophon gespielt hat. Ich bin ueber eine alte Leiter auf den Tank gestiegen, dort in der Sonne gesessen und habe es genossen den wunderbaren Klaengen die dieses Saxophon mit dem Tank erzeugt zuzuhoeren.
Abends gings dann mit zwei sehr netten Schweizern raus zum Fischen. Guter Fang. Nachricht des Tages: Island schlaegt bei den Olympischen Spielen Weltmeister Deutschland im Handball (Und verliert gleich darauf gegen Sued Korea)
Gestern Abend Geburtstagsfeier hier - Martin faehrt mit dem Kajak raus aufs Meer, unter dem letzten Stegstueck durch, in das alte rostige Boot hinein - wunderschoen.
Heute noch ein ruhiger Tag, morgen starten Djupavik Tage.

Ich will nicht weg.
Aus.

PS:
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass die versprochenen Photos fehlen. Toll.

Montag, 11. August 2008

Die Zeit ist ein Dieb

Tagebuch Auszug:

„10. August 2008, Djupavik, Island

Ein bisschen nachdenklich. Ein bisschen sentimental?
Vielleicht, ja.
Doch, schon.
Sitze zu spaeterer Stunde noch alleine im Speiseraum, Tina neben mir. Liebes Tier. Altes Tier. Ich will nicht alt werden, denke ich. Aber das gehoert hier jetzt nicht her.

Noch eine Woche, dann weg von Djupavik. Nichtmal mehr 14 Tage, dann weg von Island. Wieder zurueck nach Hall. Ich sehe alle wieder, man fragt wies war, trinkt ein paar Bier, nach einem Abend wieder alles beim Alten. Wie immer. Meine Zeit hier vorbei, Djupavik ist, und wird von Tag zu Tag mehr Vergangenheit. In die Zukunft schauen? Ja, klar..

Die Zeit ist ein ausgesprochen dummes Arschloch.“

Die letzten Tage war ziemlich viel zu tun, doch heute endlich die ersehnte Wanderung. War gut, war wunderbar. Sehr schoen. Kuerzer als gedacht, von 10:30 bis 16:30, aber hat auch gereicht (naja, reichen wird’s nie, um hier alles zu sehen, aber zumindest fuer diesen Tag). Photos lad ich diesmal auch hoch, ja, versprochen. Zuerst vom Hotel aus die Strasse entlang Richtung Norden, dann ueber die Felder hoch auf ein Plateau, auf der Suche nach einem Gebirgssee, den Walter und Claus schon letztes Jahr besucht haben und den ich deswegen von Bildern kenne. Gefunden hab ich ihn nicht – dafuer ein paar andere kleine Teiche und einen grossen Wasserfall, was auch sehr schoen war. Wenn man da in der Natur steht und weiss, dass man innerhalb von ein paar Kilometern das einzige menschliche Lebewesen ist, fuehlt man sich sehr, mh, lebendig – ja, ich glaube das ist genau das richtige Wort. Man fuehlt sich unfassbar klein, im Gegensatz zur Natur und unglaublich gross, im Gegensatz zum unbedeutenden Leben in einer (Gross)Stadt. Ich weiss nicht recht wie ich es beschreiben soll, die meisten werden das Gefuehl eh von Wanderungen in Tirol kennen. Nur dass hier eben keine bewirtete Huette steht, dass keine 5 Touristen mit Sandalen den Weg hinter einem raufgehen, keine Wandermarkierungen oder Trampelpfade – einfach Natur, unberuehrt, wunderschoen.

Jetzt kurz vor Mitternacht. Ich goenne mir ein Becks – soweit man bei dieser Lacke von „goennen“ reden kann. Heute haben wir wenige Gaeste, es kamen abends zwar noch ein paar dazu, sind aber trotzdem insgesamt nur 11 geworden. Der letzte so ruhige Tag den ich hier habe, denke ich. Morgen kommt eine ganze Reisegruppe, Mittwoch ist eine Geburtstagsfeier mit 24 Leuten geplant und am Wochenende sind ja schon die Djupavik-Festtage. Dann geht’s auch schon wieder ab nach Reykjavik. Wirklich nurmehr eine Woche hier. Komisch, wie schnell die Tage hier vergehen. Schade, ja, eigentlich fast schon beaengstigend. Aber kann man wohl nichts machen, schaetze ich. Weiss ich. Muss wohl wieder nach Hause, obwohl ich eigentlich garnicht will. Die letzten Tage in Reykjavik geniessen. Auf jedenfall. So gut es geht. Montag der Rueckflug von Gjoegur, Dienstag eventuell ein Konzert in der Innenstadt, Mittwoch vielleicht etwas Kultur, Donnerstag noch den letzten Tag mit meinen Hosts verbringen und Freitag wieder nach Hause.

Es gibt am Freitag einen ICE direkt von Frankfurt nach Innsbruck, habe allerdings keine Ahnung ob ich den schaffen werde - ansonsten Couchsurfing in Frankfurt, fuer eine Nacht. Oder mehr? Man wird sehen. Sollte ich es schaffen, den ICE zu erwischen, ist wohl der erste Weg Freitag nachts ins Stromboli. Wohin sonst? Die ersten zwei Leute die mir mit „Erzaehl doch mal, wie wars?“ kommen, sind einfach bescheuert. Die dritte Person bekommt dann aufs Aug, garantiert.

Und dann wieder daheim.

Alltag. Oeder. Beschissener, fader, langweiliger Alltag. Alltag. Schoener. Toller, angenehmer, vielgeliebter Alltag. Weitere Reiseplaene sind schon geschmiedet. Freue mich darauf. Freue mich nicht darauf zu gehen.

Und noch zwei Dinge:

Anna, ich hoffe du bist heute gut zu Hause angekommen und das Camp war schoen.

Leser, ignoriere die fehlenden „r“, meine Taste dafuer spinnt.

Und noch ein Ding:

Leser, war doch nicht zu faul zum Korrekturgelesen, ignoriere zweites Ding.

Bless bless

Mittwoch, 6. August 2008

Ich vermisse...

...einen grossen Teil Heimat.

Freitag, 1. August 2008

Summer (Priority)

Fuer heute hatte ich meine Wanderung weiter ins Landesinnere geplant, faellt allerdings ins Wasser, da das Wetter zu schlecht ist. Schon gestern hing ueber und im ganzen Fjord dichter Nebel, allerdings habe ich mich optimistisch gezeigt und gedacht, dass sich das bis heute schon gelegt haben wird. Das hat man also vom positiv Denken.

Darum eine gesunde Portion Pessimismus, um mich wieder mit der Realitaet vertraut zu machen.
Die Aussichtslosigkeit des Daseins, anhand eines bis zum Rand gefuellten Wasserglases, demonstriert von Prof. Dr. Schiggsall:

"Obwohl dieses Glas nun voll ist, wird es leer sein, wenn ich es ausgetrunken habe. Das bestuerzt mich. Wenn ich es nicht austrinke, wird die Fluessigkeit verdunsten. Das bestuerzt mich um so mehr", hatte er in seinen Seminaren gerne vor Studenten gejammert und sich dann seufzend die schuetten Haare gerauft.
Doch eines Tages hatte einer seiner Schueler eingeworfen: "Aber jetzt ist das Glas voll. Warum geniessen wir nicht einfach den Augenblick?"
"Weil ich Durst habe!" hatte Schiggsall gerufen, das Glas ausgetrunken und seinem Schueler an den Kopf geworfen...


Ansonsten alles klar hier soweit, ich hoffe (nein, ich bin mir nicht sicher), dass es innerhalb der naechsten Woche wieder schoener wird, sodass ich meine Wanderung nachholen kann. Heute gehts in den Norden, die Schule, den Laden, das Schwimmbad und das Café dort anschauen. Juche!