Mittwoch, 23. November 2011

Pity the Weak

Jetzt vor 2 Jahren endete mein erster voller Tag in einem neuen Land.
Jetzt sitz ich wo anders und mein Zimmer ist warm, ganz ohne dass man vor lauter Rauchentwicklung beim einheizen halb verreckt.
Trotzdem wars schoen dort.
Und trotzdem ists schoen.

Bald wieder
Smilie.


Dienstag, 15. November 2011

det löser sig



So stimmt das aber gar nicht mehr, denn wenn man sich die Temperaturen anschaut, stecken wir schon mitten im Winter. Aber Herbst? Winter? Gehupft wie gesprungen - es ist einfach schoen, wenn man auch einer Jahreszeit das Gefuehl von Heimat abgewinnen kann.

Aber vor allem fuehlt sich einer wohl doch in Personen heimisch und das oft so, dass er eben diese auch mal verlassen muss, sei es um andere zu besuchen oder sich von eben dieser Heimat zu loesen. Um "einfach mal rauszukommen". Wie ich letztens in Deutschland, wie die norwegische Ex-Mitbewohnerin, die die momentane Gefuehlslage dieses Wochenende einfach mal raus aus Oslo (und gluecklicherweise nach Wien) gejagt hat. Und wie die 2 Personen, die innerhalb der naechsten Wochen die Tiroler Berggitterstaebe durchbrechen muessen.

Einfach mal rauskommen ist schoen. Genauso schoen Leute, die einfach mal rauskommen wollen, aufzunehmen. Aber beides zeigt einem - und das oft schmerzhaft - auf, dass der Freundeskreis, eben die Personen in denen man sich zu Hause fuehlt, so fern von der "Wohnheimat" liegt. So haben die letzten Wochen einiges an sentimentalen Nachrichten wie SMS, Mails, Telefonate und Briefe mit sich gebracht, allesamt an Personen, die einem am Herzen liegen und oefter in der Naehe des eigenen Herzens liegen sollten, als nur dann, wenn man halt einfach mal wieder rauskommt. Keine Ahnung woher dieses Beduerfnis der letzten Wochen, diesen bestimmten Leuten - und oft dick aufgetragen - mitzuteilen, dass sie einem viel bedeuten, kommt. Vielleicht der Beginn der Jahreszeit in der man sich eben heimisch fuehlt, vielleicht aber auch einfach nur der Oestrogenueberschuss mit dem man jeden Tag in der Ausbildung konfrontiert ist. Man weiss es nicht.

Die einen freuen sich, die anderen verwundert es und wieder andere nervts. Mich schockierts. War man doch immer der Mensch, der gern allein war, Gefuehle zurueckgesteckt hat und sich wohl gerade deswegen in diesem Haus in Norwegen (warte, fuehrt die Erinnerung durch den Wochenendbesuch zu diesem Eintrag?) so wohlgefuehlt hat.

Lustig neue Seiten an sich kennenzulernen.
Einer darf fuer sich selbst gespannt sein, wies weiter geht.


Einfach mal raus aus seiner Blase,
wird ganz schoen einsam da drin,
auch wenn das drum rum so
wunderwunderschoen ist.


Man laechelt ueber seinen Eintrag und die Vorstellung der Gedanken in den Koepfen mancher Leser. Der Vollstaendigkeit halber sei naemlich noch gesagt, dass der Kampf gegen die Inspiration nicht bedeutet, einer von denen zu werden. Aber jemand "mit weiten Armen, der einen heil nach Hause bringen kann" waere hie und da schon von Noeten. Aber auch das vergeht. Und das wissen wir.

Schluss also mit "Bare, Blaulicht und Sirenen",
den Weg werd ich schon selbst finden, auch wenn ich schon recht lang hier draussen bin.



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Und weil ein eigener Eintrag zu kitschig waere:
Manche von euch haben sie kennenlernen duerfen.
Leider bellt sie seit vorigem Monat nurmehr den Katzen der ewigen Jagdgruende hinterher.
Schade dich diesen Winter nicht mehr zu sehen.
War schoen dich gekannt zu haben Maggy :)


Montag, 7. November 2011

Schärlin

Endlich wieder ein Reiseeintrag - Juche!
hnappur, November 2011


Zu Beginn der Herbstferien findet man sich, halbverkatert, nach einer halbdurchzechten Nacht mit einem alten Bekannten und einem Vormittagsbesuch im Hospiz, in einem Auto nach Berlin wieder. Das gefaellt. Die Fahrt auf den tschechischen Landstraßen ist, solange noch Licht da ist, sehr schoen - in der Dunkelheit aber recht nichtssagend und so wache ich erst wieder in Deutschland auf, um mir die Abfahrtsschilder altbekannter Orte wie Bautzen, Senftenberg, Ortrand oder Lauchhammer anzusehen und an verschiedenste gute Zeiten und Leute zu denken.

Mitten in der Nacht dann das Treffen mit der lang nicht gesehenen Gisela und ihrem noch laenger nicht gesehenen und eigentlich unbekannten Besuch. Die Muedigkeit springt Gisela foermlich aus dem Gesicht und so sieht es danach aus, dass die erste Nacht, nach nicht allzulanger Zeit in bereits angesprochener Kneipe endet:



Doch bevor es schon fast zu spaet ist, stellt sich heraus, was Besuch Nummer 2 fuer ein liaber Abgrund ist, der zwar vielleicht nicht ganz die selben, aber doch sehr sehr aehnliche Monster hat wie man selbst. (Eventuell mit dem Unterschied, dass ich probiere, michvon meinen zu verabschieden - keine Ahnung wies bei ihr ist) Man freut sich ueber die Uebeltaeter, soweit man sich ueber diese Gemeinsamkeit freuen kann, trinkt bis die Sonne aufgeht und freut sich am naechsten Tag einmal keine Gedaechtnisluecken vorweissen zu koennen. Sehr angenehm.

Nur das Abholen von Frau Kranich nach ihrer Probe, ja das wurde verschlafen, woraufhin man sich etwas (viel) spaeter als geplant in den Zug gen Osten (eigentlich ja Westen? Komisch, diese Deutschen) setzt, Frau Kranich wieder einmal sieht und vor allem erst einmal sieht. Bekanntschaften mit Falafelsosse, Jakelwood, einer traumatisierenden Haengebruecke und der wunderbaren Elbe werden an diesem Abend noch geschlossen und zu spaeter Stunde auch das Geheimnis um Fjodors staendige Geldprobleme geloest.

Die Stadt Magdeburg hat viel zu bieten, auch wenn Herr und Frau Otto dies wohl bestreiten. So zeigt mir Frau Kranich am naechsten Tag das wunderschoene Ufer der Elbe wo wir in weiterer Folge von einer jungen Dame Walnuesse kaufen nachdem der Fischerkoenig nicht auftaucht. Wir trinken neben einer zu einem Restaurant umgebauten Kirche Bier mit dem Herrn Gerichtsvollzieher und werden nicht wenig spaeter von Rothoernern mindestens 3 Stunden durch einen winzigen Park auf eine Partybruecke getrieben, die wir schnellstmoeglich verlassen um in den schuetzenden Raeumlichkeiten der ewigen Blumenkraft zu ligrettieren. Auch der Falafelsosse begegnen wir wieder.

Frau Kranich zeigt einem das Elbufer.


Der Fischerkoenig?


Tags drauf schlaeft man zurueck nach Berlin. Denn in Sweet Home Mauerpark laesst sich nach einem Hot Dog noch immer am besten Text ins Hirn hineineselsbrücken. (Unsinn!) Und wer haette gedacht, dass auch die S-Bahnstation vom bartigen Buben sich gleich neben dem Mauerpark befindet? Ein kleiner Fußmarsch und eine schoene Umarmung, der gewohnte Bartneid, Homer als Fingerwaermer und Witze ueber Braeutchen. Nicht zuletzt: Giselas Geburtstag und auch sie findet sich bei der Berlinder Kindl Runde ein. Die (neu zusammengewuerfelte) Runde endet beim Prinzen, wo, unterstuetzt von Talentsaft und zu wenig Naschereien (und nicht zuletzt sicher auch vom Gespraech mit dem liaben Abgrund) wieder ein, zum Glueck nur kleines, Monster von einem auftaucht. Fehl am Platz.

Von einem Geburtstag gehts in den naechsten und das schoene Photo vom bartigen Buben und Gisela muss euch leider vorenthalten werden, da letztere Person nie online ist um es zu uebermitteln.

Wie der naechste Tag verging, ist etwas unklar, aber am Abend fuehrte man das Geburtstagskind von tags zuvor zum Treffpunkt mit dem Sir, dem es leider momentan ueberhaupt nicht gut geht, doch es tut gut, ihn zu sehen. Man hofft, ihm auch. Die beste Falafel Berlins wird verdrueckt und Bier in einer Kneipe getrunken, die seit 38 Jahren 24/7 offen hat. Danke Sir, und hoffentlich auf bald. Von Herzen wird dir gewuenscht, dass der momentane Gefuehlszustand sich verbessert und eine Loesung gefunden wird - auch wenn dies unmoeglich scheint. Wieder zu zweit weiter in die riesige C-Halle, wo man sich Plaetze mit wunderbaerer Aussicht sicher konnte, die weit naeher waren als es folgendes Photo schildert:

Bon Iver

Ein lachendes Geburtstagskind mit Traenen in den Augen. Eine Stimmgewalt die ihresgleichen sucht. Musik die einen in Gedanken in die schoensten Momente zurueck fuehrt. Licht, dass einem die Augen weit offen stehen laesst. Ganz großes Gefuehlskino. Wunderwunderschoen.




Und am naechsten Tag dieses Gefuehl, das man immer an Flughaefen hat, wenn man zurueck "muss". Eben dass man ZURUECK geht, statt vorwaerts. Doch in Wien laeuft alles gut, bis auf die kleinen Kaempfe mit sich selbst (von denen einer sicher ganz bald einen Blogeintrag gewidmet bekommt).

Aber ohne kleine Kaempfe, keine kleinen Siege.


In diesem Sinne,
bis die Tage
und vielen Dank an alle Beteiligten, fuer eine wunderbare Zeit - wie immer.



"what might have been lost..."
(und zwar ganz laut und oft, fuer das gute Gefuehl)






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Und weils schon zu lange ist, nur ein paar Impressionen aus dem schoenen Schaerding, wo die Woche endete:

(Und Schaerding ist SO schoen - dass es sicher baldigst wieder einen Besuch abgestattet bekommet)

Bums'n - 16 Stunden taeglich. Netter Werbegag...


...der leider nicht haelt, was er verspricht.


All die bunten Haeuser auf einem Poster (nachdem ich sie alle einzeln photografiert hab...)
Protipp: Am Bild versteckt sich eine tolle Zahl


Der schoene, ruhige Inn. Ganz anders als in Hall.


Und so sieht ein Auto mit 5 E-Rollstuhlfahrern + Begleitern 115 km von Wien entfernt mit Motorschaden am Pannenstreifen der Autobahn aus. Mit Handykamera zumindest. Doch die Geschichte wuerde wahrscheinlich einen eigenen Eintrag benoetigen.


Mittwoch, 2. November 2011

flume

Internetcafe in Berlin, nur ganz kurz Zeit.

Zu Bon Iver kann man nicht viel sagen. Kann sich eh jeder vorstellen, wie gewaltig das war. Ich habe schon laengst aufgehoert, Konzerte einzuteilen welches das bisher beste war etc., da man sie untereinander eh nicht vergleichen kann. Die Lichter gestern, die Atmosphaere, diese Stimme und diese wunderbare Musik. 9 Leute, ueber 20 Instrumente. Gewaltig.

Der Osten ist wunderschoen. Vorallem die Elbe.
Und die Kneipe mit dem Namen "Ick koof mir Dave Lombardo wenn ick reich bin".

Eintrag nur, weil ich mich aus Deutschland melden wollte.
Laengerer Bericht in den naechsten Tagen.

Bis dahin,
flume.