Dienstag, 19. Januar 2010

Legenden sterben nie




Liebe Freunde und Bekannte!

Heute, auf den Tag genau vor zwei Jahren, hat sich die wohl bedeutendste und ohne Zweifel auch beste Band der Neuzeit mit einem grandiosen (natuerlich ausverkauften) Abschiedskonzert von den Buehnen dieser Welt verabschiedet.

Was uebrig bleibt, sind zahlreiche schoene Erlebnisse und Erinnerungen die wir mit der Musik dieser vier/fuenf ueberaus talentierten und charismatischen Maennern verbinden – und auch heute noch, zwei Jahre nach der Aufloesung, begleitet uns die Musik auf unseren Wegen, denn was diese Band zutage gebracht hat bleibt – fuer ewig.

Die Sprache ist natuerlich von den allgegenwärtigen PIETS ROOM.

Ich will diesen Jahrestag als Gelegenheit nutzen, ein paar Worte ueber die Geschichte unserer Helden zu verlieren – und die Erinnerung an sie wieder etwas aufzufrischen (was natuerlich eigentlich garnicht noetig ist).

Durch die verschiedensten Umstaende zusammengewuerfelt, fand sich in Mils bei Hall in Tirol, die Urformation von Piets Room zusammen. Die Gruendungsmitglieder der Band, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen Namen hatte, waren:

Schlagzeug: Luugl (Ein Name, der mittlerweile als Synonym fuer perfekte Drumperformance gilt.)
Erste Gitarre: Piet (Frontman der Band, Urvater der flinken Gitarrensoli; landesweites Vorbild)
Zweite Gitarre: Knopf (Marketinggenie das durch staendige Praesenz der Band zum Ruhm verhalf.)

Geprobt wurde in unregelmaessigen Abstaenden im Zimmer von Piet. Zu diesem Zeitpuntk war noch keinem der Mitglieder klar, was sie mit dieser Band lostreten wuerden, ja welchen Einfluss sie auf die gesamte Musik- und Jugendszene der Neuzeit haben wuerden.
Durch Talent, Kreativitaet und viel Arbeit entstanden innerhalb kuerzester Zeit die ersten beiden Songs von der bis dato namenlosen Band. Zum einen war dies Monkey Wrench (bekannt geworden durch eine spaetere, sehr schlechte Coverversion der Pop-Rock Band „Foofighters“) und zum anderen ein Song ohne Titel, von dem in meinem Privatarchiv sogar noch eine Demoaufnahme umhergeistert.

Da Piet, Luugl und Knopf dem Rest der Welt schon immer um einen Schritt voraus waren, ist es kein Wunder, dass die Jungs bereits nur mit diesen zwei Songs das erste Konzert bestritten. Ein historisches Ereignis, wofuer, und dies ist keineswegs uebertrieben, viele Fans wohl morden wuerden, haetten sie dafuer dabei sein koennen. Veranstaltungsort war, wie sollte es anders sein, die damalige Probelokalitaet. Nur 3 Leute hatten die Ehre diesem Spektakel beiwohnen zu duerfen (Einer davon hatte das Glueck Jahre spaeter mit seiner zweitklassigen Thrash Metal Band im Vorprogramm von Piets Room auftreten zu duerfen, waehrend eine andere Person des Publikums es sogar bis in die Reihen von Piets Room selbst geschafft hat.).

Danach ging es fuer die Jungs Schlag auf Schlag. Der perfekte Name fuer diese Rock-Dinosaurier war schnell gefunden, ein altes Photolabor musste einem Proberaum weichen und ein neues Mitglied bereicherte die Band: Sevl – Bassist, der leider nie zum Einsatz kam, fortan aber doch jedem und ueberall als wichtiges Mitglied von Piets Room bekannt.

Die Band schottete sich in der darauffolgenden Zeit sehr von der Oeffentlichkeit ab, was dazu fuehrte, dass heute leider wenig Fakten ueber die Zeit von Piets Room im Proberaum des Park In in Hall bekannt sind. Fest steht aber, dass sich die Band, aufgrund von stetigem Erfolgsdruck, Problemen mit der ParkIn-Leitung (Neid auf musikalisches Talent als Ausloeser) und der menschenunwuerdigen Belagerung durch Fans, fuer einige Zeit im Alkoholrausch verlor. Was genau in dieser Zeit hinter den Tueren des Proberaums vorging, wissen wir nicht, aber als Bestaetiger des Wahnsinns und der Harten Zeit zeugen noch heute Blutspritzer an der Innenseite der Tuere und ein Schuhabdruck an der Decke. Die einzigen Blicke die man zu dieser Zeit auf die Mitglieder von Piets Room werfen konnte, zeigten diese entweder beim Entsorgen von hunderten leeren Schwechaterdosen oder beim Antreten eines langen, durch ueberaus großem Alkoholkonsum erschwerten, Heimweges.
Unbestaetigte Anekdoten aus dieser Zeit erzaehlen von wilden Partys, exzessiven Naechten mit viel Nacktheit im Spiel, tausenden Scherben und natuerlich die weit verbreitete Geschichte „Der ueberaus schlaue Keyboard-Klau“, in der die Mitglieder beschuldigt werden, ihren Ruhm und ihr gutes Aussehen ausgenutzt zu haben um einem naiven Fan ein neuwertiges Keyboard fuer die Band zu entlocken.

Mit dem Einstieg eines neuen, grandiosen Gitarristen konnte sich die Band jedoch bald aus ihrem Schaffungstief befreien und zu neuer Kraft gelangen. Tobsl, ein Gitarrenvirtuose aus Innsbruck loeste Knopf als zweiten Gitarristen ab. Dieser uebernahm die Rolle als Saenger, um zukuenftig die Fans der Band nicht nur mit technisch perfekter Musik, sondern auch mit grammatikalischen Juwelen und lyrischer Perfektion zu verwoehnen.

Piets Room hatten somit wieder die alte Form erreicht, nein, waren sogar besser als je zuvor. Trotzdem hat der steigende Druck immer wieder fuer Aufloesungsgeruechte gesorgt, die dann schlussendlich auch bestaetigt wurden. Das oben angesprochene Abschlusskonzert fand also, wie gesagt, heute vor genau 2 Jahren statt. Ein Event der Sonderklasse, das es in diesem Ausmass nie wieder geben wird.

Piets Room gelten als grandioseste Band der Neuzeit. Sie sind Haupteinfluss vieler, ja sogar der Grund, warum viele heute beruehmte Bands ueberhaupt angefangen haben, zu musizieren. Um nur einige zu nennen: Fu Manchu, Boehse Onkelz, The Hellacopters, Neil Young, The Strokes, Foo Fighters... (Und unzaehlige mehr).

Einige Musiker haben uns zu diesem Jubilaeum Emails zukommen lassen, in dem sie nocheinmal ihren Respekt an Piets Room zum Ausdruck kommen lassen wollen. Ich nehme mir die Freiheit ein paar Textzeilen dieser Mails hier anzufuegen:

Neil Y., Rockmusiker/USA

„[...] desweiteren moechte ich mich nochmals herzlich dafuer bedanken, dass ihr mir damals in dieser Bar die Songrechte fuer „Rocking In The Free World“ geschenkt habt. Ohne diesem Erfolg waere meine Karriere den Bach runtergegangen. [...]“


Gonzo, Rockmusiker/Deutschland

„[...] Und dann haben wir eben diese Geruechte mitbekommen, dass sich Piets Room Anfang 2008 aufloesen wollen. Eigentlich wollten wir bis zu unserem 30sten Bandjubilaeum weiterspielen, doch mir und meinen Bandkollegen war es klar, dass wir nicht wuerdig sind, laenger als diese grandiose Tiroler Band zu bestehen – außerdem haetten wir es so oder so nie so weit geschafft wie Piets Room. Darum haben wir unser Abschlusskonzert auf 2005 vorverlegt. [...]“


Lemmy, Rockmusiker/GB

„[...] und somit haette ich nie in meinem Leben ein Instrument in meine Hand genommen, haette ich nicht diese Demo-CD von Piets Room von meiner Großmutter geschenkt bekommen.“



Hans-Peter B., Saenger/Deutschland

„[...] Ich will offen sein: Wir lieben Rockmusik, doch meine Freunde und ich wollten schon immer beruehmt werden, doch eben nicht nur das - wir wollten die BESTEN sein. Uns war klar, dass dies im Rockbusiness leider unmoeglich ist, da man, so gut man auch sein mag, Piets Room nicht von der Nummer 1 verdraengen kann. Darum haben wir uns entschlossen mit Scooter (urspruenglich als Speed-Metal Band gegruendet) elektronische Musik zu machen.[...]“

Desweiteren hat sich ein Fan per Telefon bezueglich des Jahrestages gemeldet und uns auf den Anrufbeantworter gesprochen:

Christina H., Fan/Oesterreich

„[...]Ich kann mich noch an den Tag des letzten Konzertes erinnern als waere es gestern gewesen. Selbst 40 Grad Fieber konnten mich nicht davon abhalten, diese gigantische Rockshow zu besuchen. Es waren sooo viele Menschen dort, die Stimmung war fantastisch und ich kann mich noch ganz klar an die Anfangstoene des Intros erinnern, danach setzte eine gewaltige Bewegung im Publikum ein und ich habe nurnoch schwarz gesehen. Doch das war egal – was ich hoerte, das war wichtig.
Außerdem kann ich mich auch noch an ein paar Einzelheiten aus dem Proberaum erinnern, wie zum Beispiel, dass...“

Hier endet leider auf mysterioese Weise die Aufzeichnung des Anrufbeantworters.

Piets Room also. Eine Band die Generationen zusammen gebracht hat, Grenzen ueberschritten, Freundschaften und Leben gepraegt hat. Danke. Vielen Dank, von ganzem Herzen.


Piets Room dankt besonders:
- Den Racoons aus Deutschland
- Schwechater Bier
- Klaus
- Ernst, Hermi und Thomas Frehley