“Ein von hohem Gras/Schilf überwachsener Hügel, im Blickfeld nur der weite Horizont mit schönem, dunklen, blauen Himmel, man kann aber klar und deutlich einen Wasserfall in unmittelbarer Nähe vernehmen und fühlt die Tropfen der Gischt schon auf der Haut, durch bloßes Schließen der Augen... Dann Augen wieder auf, eine volle Umdrehung, fallen lassen ins Gras und nach links schauen und da liegst du...”
...und er wird es fuehlen, das Gefuehl, das er so liebt.
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Sonntag, 16. Mai 2010
Samstag, 15. Mai 2010
Vom Gefuehl, das er so liebt V
“Hobos are people who move around looking for work, tramps are people who move around but don't look for work, and bums are people who don't move and don't work. I've been all three”
- Seasick Steve
----
Die CD ist zu Ende. Ganz automatisch legt er die Saege zur Seite um die Musik von neuem zu starten. In der Hocke neben dem CD-Player kommt er zum ersten Mal seit einiger Zeit wieder zu Sinnen – raus aus seinen Gedanken.
Er setzt sich auf die alte Holztreppe die vom Keller rauf ins Haus fuehrt und bewundert sein Werk. Alles was er in den letzten 2 – 3 Stunden zusammengebracht hat. Er koennte sich beruhigt selber auf die Schulter klopfen – er denkt sogar kurz daran, aber nein.
Keine Anerkennung.
Anerkennung ist das Boese.
Die -20° machen seinen Atem sichtbar. Noch eine Minute verschnaufen, ein Schluck Wasser und eine neue CD – weiter an die Arbeit.
Er fuehlt sich gut.
Er ist im Rhythmus.
Er mag die Arbeit.
Sie gibt ihm Zeit und Raum zu denken. Ruhe, Freiheit. Und er koennte soviel ueber seine Gedanken erzaehlen, aber er will es jetzt nicht. Kann es jetzt nicht.
Er steckt so tief drinnen in diesem Handwerk, dass er in diesem Moment garkeinen Gedanken daran verschwendet wie er sich gerade fuehlt – aber im Nachhinein wird ihm dieser Moment als einer dieser ganz besonderen in Erinnerung bleiben, und er wird sich immer gerne daran zurueckerinnern. Denn es war Symbiose.
Symbiose und Einklang.
- Seasick Steve
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Die CD ist zu Ende. Ganz automatisch legt er die Saege zur Seite um die Musik von neuem zu starten. In der Hocke neben dem CD-Player kommt er zum ersten Mal seit einiger Zeit wieder zu Sinnen – raus aus seinen Gedanken.
Er setzt sich auf die alte Holztreppe die vom Keller rauf ins Haus fuehrt und bewundert sein Werk. Alles was er in den letzten 2 – 3 Stunden zusammengebracht hat. Er koennte sich beruhigt selber auf die Schulter klopfen – er denkt sogar kurz daran, aber nein.
Keine Anerkennung.
Anerkennung ist das Boese.
Die -20° machen seinen Atem sichtbar. Noch eine Minute verschnaufen, ein Schluck Wasser und eine neue CD – weiter an die Arbeit.
Er fuehlt sich gut.
Er ist im Rhythmus.
Er mag die Arbeit.
Sie gibt ihm Zeit und Raum zu denken. Ruhe, Freiheit. Und er koennte soviel ueber seine Gedanken erzaehlen, aber er will es jetzt nicht. Kann es jetzt nicht.
Er steckt so tief drinnen in diesem Handwerk, dass er in diesem Moment garkeinen Gedanken daran verschwendet wie er sich gerade fuehlt – aber im Nachhinein wird ihm dieser Moment als einer dieser ganz besonderen in Erinnerung bleiben, und er wird sich immer gerne daran zurueckerinnern. Denn es war Symbiose.
Symbiose und Einklang.
Freitag, 14. Mai 2010
Vom Gefuehl, das er so liebt IV
“Hoer auf, bitte.”
Laengere Zeit hat sie ihm zugesehen, wie er ihren Arm gestreichelt hat.
“Nicht fein?”
Ein Saeufzer. Sie starrt vor sich hin. Nachdenklich. Schwach:
“Dein Blick verlaeuft sich in der Leere. Du bist wo anders.”
Eine Pause.
Sie schaut ihn an. Ernst. Staerker:
“Und es bin nicht ich, die du streichelst.
Ich weiß nicht wo du bist.
Ich weiß nicht wer ich sein sollte.
Aber was ich weiß, ist, dass keine - keine - Frau der Welt dieses Gefuehl als „fein“ bezeichnen wuerde.”
Sie wartete darauf, dass er etwas sagt.
Stille - Er luegt nicht gerne.
Noch ein enttaeuschter Blick und sie wendet sich von ihm ab, legt sich auf die andere Seite des Bettes, ihm den Ruecken zugewandt.
Erst jetzt spuert er den kalten Luftzug auf seiner Brust, der ihm von der offenen Balkontuere entgegenkommt. Er war wirklich woanders und findet sich gerade erst in dem mit Eichenholz ausgekleideten Zimmer wieder. Die Astloecher in der vom Mond beleuchteten Decke schneiden Grimassen und er probiert sie zu entlarven, wie er es als Kind schon so gern getan hat.
Er dreht sich eine Zigarette, schließt seine Augen und lauscht weiterhin der von Streichern untermalten Klaviermusik.
Ein Schluck Wein – das Paradies.
Der erste Zug einer Zigarette – ein Wunder.
Er mimt das Handwerk eines Dirigenten, seine Zigarette ersetzt den Taktstock.
Alles schwebt,
alles fließt...
Symbiose. Einklang.
Laengere Zeit hat sie ihm zugesehen, wie er ihren Arm gestreichelt hat.
“Nicht fein?”
Ein Saeufzer. Sie starrt vor sich hin. Nachdenklich. Schwach:
“Dein Blick verlaeuft sich in der Leere. Du bist wo anders.”
Eine Pause.
Sie schaut ihn an. Ernst. Staerker:
“Und es bin nicht ich, die du streichelst.
Ich weiß nicht wo du bist.
Ich weiß nicht wer ich sein sollte.
Aber was ich weiß, ist, dass keine - keine - Frau der Welt dieses Gefuehl als „fein“ bezeichnen wuerde.”
Sie wartete darauf, dass er etwas sagt.
Stille - Er luegt nicht gerne.
Noch ein enttaeuschter Blick und sie wendet sich von ihm ab, legt sich auf die andere Seite des Bettes, ihm den Ruecken zugewandt.
Erst jetzt spuert er den kalten Luftzug auf seiner Brust, der ihm von der offenen Balkontuere entgegenkommt. Er war wirklich woanders und findet sich gerade erst in dem mit Eichenholz ausgekleideten Zimmer wieder. Die Astloecher in der vom Mond beleuchteten Decke schneiden Grimassen und er probiert sie zu entlarven, wie er es als Kind schon so gern getan hat.
Er dreht sich eine Zigarette, schließt seine Augen und lauscht weiterhin der von Streichern untermalten Klaviermusik.
Ein Schluck Wein – das Paradies.
Der erste Zug einer Zigarette – ein Wunder.
Er mimt das Handwerk eines Dirigenten, seine Zigarette ersetzt den Taktstock.
Alles schwebt,
alles fließt...
Symbiose. Einklang.
Donnerstag, 13. Mai 2010
Vom Gefuehl, das er so liebt III
Er dachte nichtmal im Traum daran, heute etwas zu schreiben.
Weil er seit Ewigkeiten nicht geschrieben hat. Weil er dachte er kann es einfach nichtmehr, sich hinsetzen – einfach losschreiben. Vorallem nicht jetzt.
Aber es scheint so, als kann er es.
Versucht, wohl eher.
Denn jetzt sitzt er da, hat den Laptop nochmal hochgefahren.
Und er denkt zurueck an diesen Abend, an die vielen Leute, an die Geschichten. Und er hat die Bilder in seinem Kopf, vom Sonnenuntergang mit dem Containerhafen im Vordergrund, vom Feuer in der Tonne, von R.s und B.s herzhaftem Lachen, vom herzhaften Lachen der anderen Leute bei denen es ihm nicht soviel bedeutet, von den unzaehligen Polstern in der Kueche. Er sieht die Geschichten vor sich, die erzaehlt wurden, er sieht seine Geschichten, die er auf Reisen erlebt hat, und so unzaehlige andere Sachen.
Und jetzt sitzt er da und spinnt Plaene, geht die verschiedensten Szenarien in seinem Kopf durch, spielt alles bis ins kleinste Detail durch, obwohl das doch so absolut nicht seine Art ist. Er hat einfach nur Angst. Angst wieder dort zu landen, von wo er doch eigentlich weg wollte. Aber es waere doch eigentlich ok? Unter Umstaenden? Unter UMSTAENDEN. WUNSCHSZENARIEN. TRAUMVORSTELLUNGEN.
Und er probiert sich zu erinnern, warum er wegwollte.
Und er glaubt er weiss es.
Und er macht sich Gedanken – unzaehlige.
Gedanken. Das Schlimmste. Das Boese.
Und er ueberredet sich dazu jetzt aufzuhoeren
und einfach nur zurueckzudenken, an den Moment in der Kueche, als er die Gitarre in die Hand nahm und beschloss, das Leben eines Reisenden weiterzufuehren.
Und er sieht wieder das herzhafte Lachen
und das Feuer
und die Geschichten
den Abend generell
und DIESEN Moment, als er die Gitarre in die Hand nahm.
Es war sein Gefuehl, SEIN Gefuehl,
und niemand sah es ihm an,
und nichtmal er sieht es jetzt, wo er, wenn er noch nochmal ueber diese Zeilen fliegt HASS auf sich selber und alle gerade getippten Worte bekommt und am liebsten alles loeschen moechte,
aber fuer den Moment war es:
Symbiose. Einklang.
Und das kann er sich nicht nehmen, nicht einmal mit diesem Eintrag.
Weil er seit Ewigkeiten nicht geschrieben hat. Weil er dachte er kann es einfach nichtmehr, sich hinsetzen – einfach losschreiben. Vorallem nicht jetzt.
Aber es scheint so, als kann er es.
Versucht, wohl eher.
Denn jetzt sitzt er da, hat den Laptop nochmal hochgefahren.
Und er denkt zurueck an diesen Abend, an die vielen Leute, an die Geschichten. Und er hat die Bilder in seinem Kopf, vom Sonnenuntergang mit dem Containerhafen im Vordergrund, vom Feuer in der Tonne, von R.s und B.s herzhaftem Lachen, vom herzhaften Lachen der anderen Leute bei denen es ihm nicht soviel bedeutet, von den unzaehligen Polstern in der Kueche. Er sieht die Geschichten vor sich, die erzaehlt wurden, er sieht seine Geschichten, die er auf Reisen erlebt hat, und so unzaehlige andere Sachen.
Und jetzt sitzt er da und spinnt Plaene, geht die verschiedensten Szenarien in seinem Kopf durch, spielt alles bis ins kleinste Detail durch, obwohl das doch so absolut nicht seine Art ist. Er hat einfach nur Angst. Angst wieder dort zu landen, von wo er doch eigentlich weg wollte. Aber es waere doch eigentlich ok? Unter Umstaenden? Unter UMSTAENDEN. WUNSCHSZENARIEN. TRAUMVORSTELLUNGEN.
Und er probiert sich zu erinnern, warum er wegwollte.
Und er glaubt er weiss es.
Und er macht sich Gedanken – unzaehlige.
Gedanken. Das Schlimmste. Das Boese.
Und er ueberredet sich dazu jetzt aufzuhoeren
und einfach nur zurueckzudenken, an den Moment in der Kueche, als er die Gitarre in die Hand nahm und beschloss, das Leben eines Reisenden weiterzufuehren.
Und er sieht wieder das herzhafte Lachen
und das Feuer
und die Geschichten
den Abend generell
und DIESEN Moment, als er die Gitarre in die Hand nahm.
Es war sein Gefuehl, SEIN Gefuehl,
und niemand sah es ihm an,
und nichtmal er sieht es jetzt, wo er, wenn er noch nochmal ueber diese Zeilen fliegt HASS auf sich selber und alle gerade getippten Worte bekommt und am liebsten alles loeschen moechte,
aber fuer den Moment war es:
Symbiose. Einklang.
Und das kann er sich nicht nehmen, nicht einmal mit diesem Eintrag.
Dienstag, 11. Mai 2010
Vom Gefuehl, das er so liebt II
"Tut mir leid - aber manchmal - manchmal wird hier einfach nicht geredet, weil Worte ueberfluessig sind, denk ich. Genau das macht es irgendwie aus."
"Achso, ja, habe ich schon irgendwie gemerkt. Die Stille kam mir schon komisch vor, wo doch soviele Leute beeinander sassen, und deswegen wollte ich immer etwas sagen. Aber du hast recht."
"Du magst es?"
"Ja – es ist wunderbar."
Er liegt auf dem Ruecken und wiederholt das Gespraech noch einmal in seinem Kopf. Etwas unsicher war er, die letzten Tage. Es ist das erste Mal, dass er jemanden in die heile Welt dieser Kleinstadt, in diesen Kreis von liebevollen Menschen mitnimmt. In seinen Schutzbunker, wo er er sein konnte – oder zumindest nahe dran. Angst davor, einen Teil des normalen Alltaglebens mit an diesen Fluchtort zu nehmen. Fragwuerdig ob er es mag – wo es doch anders – und es gibt kein Wort das es besser beschreibt als “anders” - ist. Fragwuerdig ob sie es moegen, wo doch ER im Gegensatz so anders ist.
Wunderbar also. Er glaubt ihm.
Jetzt liegt er in diesem unbeschreiblich gemuetlichen Raum, mit unzaehligen Polstern und Decken.
Wunderbar also. Anscheinend wirklich – geht dort nicht anders.
Und er versetzt sich zurueck an seinen ersten Tag an dem Fluchtort.
Und er fuehlt das gleiche Gefuehl wie damals.
Und er glaubt ihm, dass er es auch annaehernd fuehlt – Es geht ja eben garnicht anders dort.
Und er mag es – wunderbar sagt er.
Und die Maedels lieben ihn.
Wird dieser Ort beim naechsten Besuch noch der selbe sein, nach diesem grossen Schritt?
Wahrscheinlich nicht. Ziemlich sicher sogar.
Aber das ist jetzt egal.
Er dreht sich zur Seite. Und fuer den Moment, auch wenn nur fuer die paar Minuten bevor er einschlaeft:
Symbiose. Einklang.
"Achso, ja, habe ich schon irgendwie gemerkt. Die Stille kam mir schon komisch vor, wo doch soviele Leute beeinander sassen, und deswegen wollte ich immer etwas sagen. Aber du hast recht."
"Du magst es?"
"Ja – es ist wunderbar."
Er liegt auf dem Ruecken und wiederholt das Gespraech noch einmal in seinem Kopf. Etwas unsicher war er, die letzten Tage. Es ist das erste Mal, dass er jemanden in die heile Welt dieser Kleinstadt, in diesen Kreis von liebevollen Menschen mitnimmt. In seinen Schutzbunker, wo er er sein konnte – oder zumindest nahe dran. Angst davor, einen Teil des normalen Alltaglebens mit an diesen Fluchtort zu nehmen. Fragwuerdig ob er es mag – wo es doch anders – und es gibt kein Wort das es besser beschreibt als “anders” - ist. Fragwuerdig ob sie es moegen, wo doch ER im Gegensatz so anders ist.
Wunderbar also. Er glaubt ihm.
Jetzt liegt er in diesem unbeschreiblich gemuetlichen Raum, mit unzaehligen Polstern und Decken.
Wunderbar also. Anscheinend wirklich – geht dort nicht anders.
Und er versetzt sich zurueck an seinen ersten Tag an dem Fluchtort.
Und er fuehlt das gleiche Gefuehl wie damals.
Und er glaubt ihm, dass er es auch annaehernd fuehlt – Es geht ja eben garnicht anders dort.
Und er mag es – wunderbar sagt er.
Und die Maedels lieben ihn.
Wird dieser Ort beim naechsten Besuch noch der selbe sein, nach diesem grossen Schritt?
Wahrscheinlich nicht. Ziemlich sicher sogar.
Aber das ist jetzt egal.
Er dreht sich zur Seite. Und fuer den Moment, auch wenn nur fuer die paar Minuten bevor er einschlaeft:
Symbiose. Einklang.
Montag, 10. Mai 2010
Post #65, eine Reihe: Vom Gefuehl, das er so liebt I
Reizueberflutung. Es sind nur noch ein paar Schritte bis er vor Ueberwaeltigung nahezu zusammenbricht. Zu Boden gebracht. Auf den Knien verweilend - ungewisse Zeit lang. Gedanken der letzten Tage, die sich wiederholen, uebereinander legen, schneller werden, sich bis in die unendliche Lautstaerke steigern und mit einem nichtvorhandenen Knall, dem grossen Finale, in kompletter Stille enden. Sekunden lang kein Ton. Er sieht sie, die Voegel. Kein Ton. Er sieht die Bewegung des Windes und des Wassers. KEIN Ton.
Den Kopf leer, den Traenen nahe. Laecheln.
Erst jetzt beginnt er, alles richtig wahrzunehmen. Es RICHTIG wahrzunehmen – es fuehlen zu koennen. Jeden noch so kleinen Stein, jeden Wassertropfen der dort unten in der kleinen Schlucht seinem Weg folgt. Jede einzelne der tausenden von Dotterblumen und den Wind der sie schaukeln laesst. Alles.
Er geht weiter, durch Schluchten und Taeler. Sieht Wasserfaelle, sieht Seen im fruehesten Stadium ihres Entstehens. Sieht Steinformationen und Farben, sieht Leben ueberall. Allein, kilometerweit. Noch nie im Leben war er so klein. Noch nie SO gross. Unbedeutend und doch wichtigster Bestandteil in diesem Dasein. Gegensaetzliche Kraefte und Gefuehle– Maechte - die aber doch an einem gemeinsamen Strang ziehen. Auf dem Gipfel eines kleinen Berges ist der vorerstige Hoehepunkt erreicht.
Er laesst sich nieder.
Die Melodien und Gedanken die sonst seinen Kopf bestimmen verschwunden. Der Weltschmerz, das Leid, die Stimmen wie ausradiert – nie existent. KEINE WORTE um zu beschreiben was er in diesem Moment fuehlt, KEIN SINN es in Worte fassen zu wollen, kein Sinn sie zu lesen. Am ehesten, und doch nicht mal annaehernd:
Symbiose. Einklang.
Den Kopf leer, den Traenen nahe. Laecheln.
Erst jetzt beginnt er, alles richtig wahrzunehmen. Es RICHTIG wahrzunehmen – es fuehlen zu koennen. Jeden noch so kleinen Stein, jeden Wassertropfen der dort unten in der kleinen Schlucht seinem Weg folgt. Jede einzelne der tausenden von Dotterblumen und den Wind der sie schaukeln laesst. Alles.
Er geht weiter, durch Schluchten und Taeler. Sieht Wasserfaelle, sieht Seen im fruehesten Stadium ihres Entstehens. Sieht Steinformationen und Farben, sieht Leben ueberall. Allein, kilometerweit. Noch nie im Leben war er so klein. Noch nie SO gross. Unbedeutend und doch wichtigster Bestandteil in diesem Dasein. Gegensaetzliche Kraefte und Gefuehle– Maechte - die aber doch an einem gemeinsamen Strang ziehen. Auf dem Gipfel eines kleinen Berges ist der vorerstige Hoehepunkt erreicht.
Er laesst sich nieder.
Die Melodien und Gedanken die sonst seinen Kopf bestimmen verschwunden. Der Weltschmerz, das Leid, die Stimmen wie ausradiert – nie existent. KEINE WORTE um zu beschreiben was er in diesem Moment fuehlt, KEIN SINN es in Worte fassen zu wollen, kein Sinn sie zu lesen. Am ehesten, und doch nicht mal annaehernd:
Symbiose. Einklang.
Sonntag, 18. April 2010
Mittwoch, 14. April 2010
Geborgenheit
Annas Blog gibt den Soundtrack.
Der Fjord die Atmosphaere.
Die Mitbewohner das kuschlige Kissen zum drauffallen.
Alles traegt seinen Teil dazu bei.
Der Huehnerstall ist schon zur Haelfte fertig, der Schutt aus dem Garten endlich entsorgt. Das Grundgeruest fuer den Gemuesegarten steht und in den naechsten Tagen werden wir mit dem Bau des Glashauses anfangen.
Anpacken, ein wenig rasten, weiter arbeiten. Zusammen scherzen und lachen. Zum spaeten Abendessen gerufen werden. Selbstgemachtes Sushi bei Kerzenschein, alle zusammen in einer kleinen gemuetlichen Kueche im Erdgeschoss. Die Hunde daneben. Die Katze nicht. Die Kinder schlafen. 23.00 - alle so bettreif dass auf den abendlichen Tee verzichtet wird. Bald schlafen, morgen wartet der Kindergarten.
Alles ist so wunderbar, ich fuehle mich herrlich.
Geborgenheit. Im Klaren.
Gerade. Im Moment.

(Irgend ein besserer Platz fuer die abendliche Zigarillo als der Fjord neben dem Haus? Nicht wirklich.)
Der Fjord die Atmosphaere.
Die Mitbewohner das kuschlige Kissen zum drauffallen.
Alles traegt seinen Teil dazu bei.
Der Huehnerstall ist schon zur Haelfte fertig, der Schutt aus dem Garten endlich entsorgt. Das Grundgeruest fuer den Gemuesegarten steht und in den naechsten Tagen werden wir mit dem Bau des Glashauses anfangen.
Anpacken, ein wenig rasten, weiter arbeiten. Zusammen scherzen und lachen. Zum spaeten Abendessen gerufen werden. Selbstgemachtes Sushi bei Kerzenschein, alle zusammen in einer kleinen gemuetlichen Kueche im Erdgeschoss. Die Hunde daneben. Die Katze nicht. Die Kinder schlafen. 23.00 - alle so bettreif dass auf den abendlichen Tee verzichtet wird. Bald schlafen, morgen wartet der Kindergarten.
Alles ist so wunderbar, ich fuehle mich herrlich.
Geborgenheit. Im Klaren.
Gerade. Im Moment.
(Irgend ein besserer Platz fuer die abendliche Zigarillo als der Fjord neben dem Haus? Nicht wirklich.)
Montag, 12. April 2010
So viele Bilder
Sonntag, 11. April 2010
Essen und Schaukeln
Mittwoch, 17. Februar 2010
Gruesse an die "Heimat"
"Genie und Oesterreich vertragen sich nicht, sagte ich. In Oesterreich muss man die Mittelmaessigkeit sein, um zu Wort zu kommen und ernst genommen zu werden, ein Mann der Stuemperhaftigkeit und der provinziellen Verlogenheit, ein Mann mit einem absoluten Kleinstaatenkopf. Ein Genie oder ja schon ein ausserordentlicher Geist wird hier auf entwuerdigende Weise ueber kurz oder lang umgebracht. Nur manche Leute, die man an einer einzigen Hand abzaehlen kann in diesem fuerchterlichen Land, ueberstehen diesen Zustand der Herabsetung und des Hasses, der Unterdrueckung und der Ignoration, der allgemeinen geistesfeindlichen Gemeinheit, der hier in Oesterreich ueberall herrscht, nur eben diese Leute, die einen grossartigen Charakter haben und tatsaechlich einen scharfen unbestechlichen Verstand."
- Alte Meister / Thomas Bernhard
Samstag, 13. Februar 2010
Dienstag, 19. Januar 2010
Legenden sterben nie
Liebe Freunde und Bekannte!
Heute, auf den Tag genau vor zwei Jahren, hat sich die wohl bedeutendste und ohne Zweifel auch beste Band der Neuzeit mit einem grandiosen (natuerlich ausverkauften) Abschiedskonzert von den Buehnen dieser Welt verabschiedet.
Was uebrig bleibt, sind zahlreiche schoene Erlebnisse und Erinnerungen die wir mit der Musik dieser vier/fuenf ueberaus talentierten und charismatischen Maennern verbinden – und auch heute noch, zwei Jahre nach der Aufloesung, begleitet uns die Musik auf unseren Wegen, denn was diese Band zutage gebracht hat bleibt – fuer ewig.
Die Sprache ist natuerlich von den allgegenwärtigen PIETS ROOM.
Ich will diesen Jahrestag als Gelegenheit nutzen, ein paar Worte ueber die Geschichte unserer Helden zu verlieren – und die Erinnerung an sie wieder etwas aufzufrischen (was natuerlich eigentlich garnicht noetig ist).
Durch die verschiedensten Umstaende zusammengewuerfelt, fand sich in Mils bei Hall in Tirol, die Urformation von Piets Room zusammen. Die Gruendungsmitglieder der Band, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen Namen hatte, waren:
Schlagzeug: Luugl (Ein Name, der mittlerweile als Synonym fuer perfekte Drumperformance gilt.)
Erste Gitarre: Piet (Frontman der Band, Urvater der flinken Gitarrensoli; landesweites Vorbild)
Zweite Gitarre: Knopf (Marketinggenie das durch staendige Praesenz der Band zum Ruhm verhalf.)
Geprobt wurde in unregelmaessigen Abstaenden im Zimmer von Piet. Zu diesem Zeitpuntk war noch keinem der Mitglieder klar, was sie mit dieser Band lostreten wuerden, ja welchen Einfluss sie auf die gesamte Musik- und Jugendszene der Neuzeit haben wuerden.
Durch Talent, Kreativitaet und viel Arbeit entstanden innerhalb kuerzester Zeit die ersten beiden Songs von der bis dato namenlosen Band. Zum einen war dies Monkey Wrench (bekannt geworden durch eine spaetere, sehr schlechte Coverversion der Pop-Rock Band „Foofighters“) und zum anderen ein Song ohne Titel, von dem in meinem Privatarchiv sogar noch eine Demoaufnahme umhergeistert.
Da Piet, Luugl und Knopf dem Rest der Welt schon immer um einen Schritt voraus waren, ist es kein Wunder, dass die Jungs bereits nur mit diesen zwei Songs das erste Konzert bestritten. Ein historisches Ereignis, wofuer, und dies ist keineswegs uebertrieben, viele Fans wohl morden wuerden, haetten sie dafuer dabei sein koennen. Veranstaltungsort war, wie sollte es anders sein, die damalige Probelokalitaet. Nur 3 Leute hatten die Ehre diesem Spektakel beiwohnen zu duerfen (Einer davon hatte das Glueck Jahre spaeter mit seiner zweitklassigen Thrash Metal Band im Vorprogramm von Piets Room auftreten zu duerfen, waehrend eine andere Person des Publikums es sogar bis in die Reihen von Piets Room selbst geschafft hat.).
Danach ging es fuer die Jungs Schlag auf Schlag. Der perfekte Name fuer diese Rock-Dinosaurier war schnell gefunden, ein altes Photolabor musste einem Proberaum weichen und ein neues Mitglied bereicherte die Band: Sevl – Bassist, der leider nie zum Einsatz kam, fortan aber doch jedem und ueberall als wichtiges Mitglied von Piets Room bekannt.
Die Band schottete sich in der darauffolgenden Zeit sehr von der Oeffentlichkeit ab, was dazu fuehrte, dass heute leider wenig Fakten ueber die Zeit von Piets Room im Proberaum des Park In in Hall bekannt sind. Fest steht aber, dass sich die Band, aufgrund von stetigem Erfolgsdruck, Problemen mit der ParkIn-Leitung (Neid auf musikalisches Talent als Ausloeser) und der menschenunwuerdigen Belagerung durch Fans, fuer einige Zeit im Alkoholrausch verlor. Was genau in dieser Zeit hinter den Tueren des Proberaums vorging, wissen wir nicht, aber als Bestaetiger des Wahnsinns und der Harten Zeit zeugen noch heute Blutspritzer an der Innenseite der Tuere und ein Schuhabdruck an der Decke. Die einzigen Blicke die man zu dieser Zeit auf die Mitglieder von Piets Room werfen konnte, zeigten diese entweder beim Entsorgen von hunderten leeren Schwechaterdosen oder beim Antreten eines langen, durch ueberaus großem Alkoholkonsum erschwerten, Heimweges.
Unbestaetigte Anekdoten aus dieser Zeit erzaehlen von wilden Partys, exzessiven Naechten mit viel Nacktheit im Spiel, tausenden Scherben und natuerlich die weit verbreitete Geschichte „Der ueberaus schlaue Keyboard-Klau“, in der die Mitglieder beschuldigt werden, ihren Ruhm und ihr gutes Aussehen ausgenutzt zu haben um einem naiven Fan ein neuwertiges Keyboard fuer die Band zu entlocken.
Mit dem Einstieg eines neuen, grandiosen Gitarristen konnte sich die Band jedoch bald aus ihrem Schaffungstief befreien und zu neuer Kraft gelangen. Tobsl, ein Gitarrenvirtuose aus Innsbruck loeste Knopf als zweiten Gitarristen ab. Dieser uebernahm die Rolle als Saenger, um zukuenftig die Fans der Band nicht nur mit technisch perfekter Musik, sondern auch mit grammatikalischen Juwelen und lyrischer Perfektion zu verwoehnen.
Piets Room hatten somit wieder die alte Form erreicht, nein, waren sogar besser als je zuvor. Trotzdem hat der steigende Druck immer wieder fuer Aufloesungsgeruechte gesorgt, die dann schlussendlich auch bestaetigt wurden. Das oben angesprochene Abschlusskonzert fand also, wie gesagt, heute vor genau 2 Jahren statt. Ein Event der Sonderklasse, das es in diesem Ausmass nie wieder geben wird.
Piets Room gelten als grandioseste Band der Neuzeit. Sie sind Haupteinfluss vieler, ja sogar der Grund, warum viele heute beruehmte Bands ueberhaupt angefangen haben, zu musizieren. Um nur einige zu nennen: Fu Manchu, Boehse Onkelz, The Hellacopters, Neil Young, The Strokes, Foo Fighters... (Und unzaehlige mehr).
Einige Musiker haben uns zu diesem Jubilaeum Emails zukommen lassen, in dem sie nocheinmal ihren Respekt an Piets Room zum Ausdruck kommen lassen wollen. Ich nehme mir die Freiheit ein paar Textzeilen dieser Mails hier anzufuegen:
Neil Y., Rockmusiker/USA
„[...] desweiteren moechte ich mich nochmals herzlich dafuer bedanken, dass ihr mir damals in dieser Bar die Songrechte fuer „Rocking In The Free World“ geschenkt habt. Ohne diesem Erfolg waere meine Karriere den Bach runtergegangen. [...]“
Gonzo, Rockmusiker/Deutschland
„[...] Und dann haben wir eben diese Geruechte mitbekommen, dass sich Piets Room Anfang 2008 aufloesen wollen. Eigentlich wollten wir bis zu unserem 30sten Bandjubilaeum weiterspielen, doch mir und meinen Bandkollegen war es klar, dass wir nicht wuerdig sind, laenger als diese grandiose Tiroler Band zu bestehen – außerdem haetten wir es so oder so nie so weit geschafft wie Piets Room. Darum haben wir unser Abschlusskonzert auf 2005 vorverlegt. [...]“
Lemmy, Rockmusiker/GB
„[...] und somit haette ich nie in meinem Leben ein Instrument in meine Hand genommen, haette ich nicht diese Demo-CD von Piets Room von meiner Großmutter geschenkt bekommen.“
Hans-Peter B., Saenger/Deutschland
„[...] Ich will offen sein: Wir lieben Rockmusik, doch meine Freunde und ich wollten schon immer beruehmt werden, doch eben nicht nur das - wir wollten die BESTEN sein. Uns war klar, dass dies im Rockbusiness leider unmoeglich ist, da man, so gut man auch sein mag, Piets Room nicht von der Nummer 1 verdraengen kann. Darum haben wir uns entschlossen mit Scooter (urspruenglich als Speed-Metal Band gegruendet) elektronische Musik zu machen.[...]“
Desweiteren hat sich ein Fan per Telefon bezueglich des Jahrestages gemeldet und uns auf den Anrufbeantworter gesprochen:
Christina H., Fan/Oesterreich
„[...]Ich kann mich noch an den Tag des letzten Konzertes erinnern als waere es gestern gewesen. Selbst 40 Grad Fieber konnten mich nicht davon abhalten, diese gigantische Rockshow zu besuchen. Es waren sooo viele Menschen dort, die Stimmung war fantastisch und ich kann mich noch ganz klar an die Anfangstoene des Intros erinnern, danach setzte eine gewaltige Bewegung im Publikum ein und ich habe nurnoch schwarz gesehen. Doch das war egal – was ich hoerte, das war wichtig.
Außerdem kann ich mich auch noch an ein paar Einzelheiten aus dem Proberaum erinnern, wie zum Beispiel, dass...“
Hier endet leider auf mysterioese Weise die Aufzeichnung des Anrufbeantworters.
Piets Room also. Eine Band die Generationen zusammen gebracht hat, Grenzen ueberschritten, Freundschaften und Leben gepraegt hat. Danke. Vielen Dank, von ganzem Herzen.
Piets Room dankt besonders:
- Den Racoons aus Deutschland
- Schwechater Bier
- Klaus
- Ernst, Hermi und Thomas Frehley
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