Montag, 10. Mai 2010

Post #65, eine Reihe: Vom Gefuehl, das er so liebt I

Reizueberflutung. Es sind nur noch ein paar Schritte bis er vor Ueberwaeltigung nahezu zusammenbricht. Zu Boden gebracht. Auf den Knien verweilend - ungewisse Zeit lang. Gedanken der letzten Tage, die sich wiederholen, uebereinander legen, schneller werden, sich bis in die unendliche Lautstaerke steigern und mit einem nichtvorhandenen Knall, dem grossen Finale, in kompletter Stille enden. Sekunden lang kein Ton. Er sieht sie, die Voegel. Kein Ton. Er sieht die Bewegung des Windes und des Wassers. KEIN Ton.

Den Kopf leer, den Traenen nahe. Laecheln.

Erst jetzt beginnt er, alles richtig wahrzunehmen. Es RICHTIG wahrzunehmen – es fuehlen zu koennen. Jeden noch so kleinen Stein, jeden Wassertropfen der dort unten in der kleinen Schlucht seinem Weg folgt. Jede einzelne der tausenden von Dotterblumen und den Wind der sie schaukeln laesst. Alles.
Er geht weiter, durch Schluchten und Taeler. Sieht Wasserfaelle, sieht Seen im fruehesten Stadium ihres Entstehens. Sieht Steinformationen und Farben, sieht Leben ueberall. Allein, kilometerweit. Noch nie im Leben war er so klein. Noch nie SO gross. Unbedeutend und doch wichtigster Bestandteil in diesem Dasein. Gegensaetzliche Kraefte und Gefuehle– Maechte - die aber doch an einem gemeinsamen Strang ziehen. Auf dem Gipfel eines kleinen Berges ist der vorerstige Hoehepunkt erreicht.
Er laesst sich nieder.
Die Melodien und Gedanken die sonst seinen Kopf bestimmen verschwunden. Der Weltschmerz, das Leid, die Stimmen wie ausradiert – nie existent. KEINE WORTE um zu beschreiben was er in diesem Moment fuehlt, KEIN SINN es in Worte fassen zu wollen, kein Sinn sie zu lesen. Am ehesten, und doch nicht mal annaehernd:
Symbiose. Einklang.

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