Donnerstag, 17. Juli 2008

Wasserfall










An erster Stelle geht heute eine Danksagung raus, und zwar an Mogwai. Auch wenn es mir nicht bestimmt war, sie am Wochenende vor meiner Abreise in Kufstein live erleben zu duerfen, so begleiten sie mich und leisten mir hier in Island Gesellschaft, mehr als jede andere Band, von der ich Musik mithabe. Ich wuerde sogar soweit gehen zu sagen, dass es ohne Mogwai hier nur halb so schoen waere (wobei dies immer noch EXTREM schoen waere). Mit ihrer Musik rufen Mogwai in mir dieses verdammt positive, von Grund auf glueckliche Gefuehl hervor, das ich so liebe. Danke.




Dienstag Abend, nachdem die Kueche fertig geputzt war, haben Claus und ich noch ein paar Runden Schach gespielt. Ist einfach zu gut fuer mich der Herr. Danach hat er sich um seine Homepage gekuemmert und ich habe endlich meinen ersehnten Aufstieg zum Wasserfall starten koennen. Der ganze Vormittag war verregnet und neblig, Nachmittags zog dann allerdings die Sonne auf und der Nebel verschwand vollkommen. Um 23:45 bin ich von Djúpavík losgegangen und habe den Rand der Klippen nach einer halben Stunde erreicht (was mich ziemlich ueberrascht hat), dann noch ein gemuetlicher 10 minütiger Spaziergang auf ebenem Boden zum Wasserfall hinueber. Oben lag teilweise noch etwas Schnee. Die Landschaft war wunderbar, und die Aussicht unbeschreiblich, aber dafuer gibt’s ja – leider schlechte – Photos. Dutzende Wasserfälle, große und kleine, waren zu sehen. Ueberhaupt begreift man erst wenn man dort oben steht, wie riesig dieser ganze Fjord ist. Erstaunlich. Habe dann oben eine kurze Zeit die Aussicht genossen, mich aber bald wieder einmal auf den Weg hinunter zum Hotel gemacht. War dann gegen 1 Uhr wieder in Djúpavík und bin daraufhin bald einmal ins Bett. War in jedem Fall nicht mein letzter Aufstieg zum Wasserfall, nur naechstes Mal bringe ich hoffentlich bessere Photos mit.

Heute kam ein LKW, der uns die bestellten Lebensmittel geliefert hat. Also alles vom LKW abladen und ins Hotel bringen, war aber zu viert schnell gemacht. Ich frage mich nur, wie der LKW sicher auf dieser „Strasse“, die nach Djúpavík fuehrt, unterwegs sein kann. Aber gut, muss ja wohl irgendwie gehen, sonst waere der nicht da gewesen, eh logisch. Alfastein und die Schlafsackunterkunft sind fertig hergerichtet, nur fuers Hotel mussten noch 2 Matratzen angeschleppt werden, da eine Gruppe von Reisenden mehr Leute sind, als sie angekuendigt haben (was ich nicht verstehe, wie das zustandekam). Momentan liege ich gerade hier auf meinem Bett und lausche den Klaengen von - wie soll es anders sein – Mogwai.

Ich fuehle mich gut, doch etwas komisch. Ich denke wenig bis garnicht an zuhause. Wohl eher garnicht. Generell ist mein Kopf leer von Gedanken aus der Vergangenhheit, sondern eher nach vorne blickend. Es ist ein ungewohntes Gefuehl, ich war noch nie in meinem Leben so frei. Keine Wiederholungspruefung die Anfang Herbst aussteht, kein Schulanfang nach dem Sommer, der ein neues Jahr voller Scheisse und Sorgen einleitet.Garnichts. Ich habe hier keine Sorgen. Und das ist schoen, aber eben gleichzeitig ungewohnt. Anstatt mir den Kopf ueber die dummen Alltagsprobleme, die ich in den letzten Jahren hatte, anstatt mich mit dummen Buechern rumzuschlagen, weil eine Schularbeit ansteht (was ich zugegebener Massen eigentlich eh nie wirklich gemacht habe), anstatt darueber nachzudenken ob ich samstags an den Inn und ins Stromboli, oder nach Innsbruck gehe, habe ich hier genug Zeit und Freiheit um weiter in die Zukunft zu blicken, als nur bis zum Wochenende. Natuerlich ist der Zivildienst ein Zeitfresser und eine Bremse, was meine Vorhaben in der Zukunft anbelangt, aber mittlerweile sehe ich ihn nichtmehr als Dorn im Auge, sondern als Vorbereitungszeit, ein Vorhaben genau zu planen. Welches dies sein wird, weiß ich noch nicht. Muss ich ja auch noch nicht, denn ich habe Zeit und bin frei. Ideen sind da, werden aber noch nicht verschrien, sondern noch mehr ueberdacht. Schoen.

Mehr gibt’s fuer heute nicht, ist euch wahrscheinlich eh zu anstrengend mehr zu lesen.

Gruss und schoenen Tag.


Bless,
hnappur.










Nachtrag:

Kurz vor 23:00 Uhr jetzt. Die Kueche schließt um 21:00. Hatten heute allerdings eine große Gruppe da, so hat das Abspuelen und Aufraeumen bis jetzt gedauert. Heute sind die Arbeitsschuerzen gekommen. Schoen Schwarz mit Budweisser Logo drauf. Nobler als die in der Lend – trotzdem hatte ich die lieber. Schoene Gruesse an Sevi an dieser Stelle, meinen favorisierten Bierzapfer.

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